Nach Hackerangriff auf Ukraine: EU bietet Hilfe an

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Von Euronews mit DPA/AFP
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Nach einem informellen Treffen der EU-Außenminister in Frankreich erklärte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell, Brüssel werde "alle seine Ressourcen" mobilisieren, um Kiew zu helfen.

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Kiew macht nach ersten Auswertungen Russland für den massiven Hackerangriff auf ukrainische Regierungsseiten verantwortlich.

Der ukrainische Geheimdienst erklärte, insgesamt seien in der Nacht zum Freitag 70 Webseiten der Regierung attackiert worden. Die Seiten mehrerer Ministerien waren nicht erreichbar.

Erste Auswertungen wiesen darauf hin, dass dieselben Techniken eingesetzt wurden, die von der Russischen Föderation benutzt wurden. Man werde von dieser Seite angegriffen, so der Viktor Zhora stellvertretende Vorsitzender des Staatlichen Zentrums für Sonderkommunikation.

Die Attacke erfolgte inmitten neuer internationaler Bemühungen um eine diplomatische Lösung für den Ukraine-Konflikt. Sowohl NATO als auch EU verurteilten die Attacke und kündigte weitere Unterstützung für die Ukraine an.

Zehn-Punkte-Plan zum Umgang mit Russland

Nach einem informellen Treffen der EU-Außenminister in Frankreich erklärte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell, Brüssel werde "alle seine Ressourcen" mobilisieren, um Kiew zu helfen. "Wir befinden uns an einem Wendepunkt. Die EU ist bereit, auf jede Aggression direkt zu reagieren. Aber wir bevorzugen den Dialog und Verhandlungen."

Die Außenminister der EU verständigten sich bei dem Treffen in der französischen Hafenstadt Brest auf einen Zehn-Punkte-Plan zum Umgang mit Russland. Das Konzept sieht vor, angesichts des Truppenaufmarschs geschlossen auf eine Mischung auf Abschreckung und Dialog zu setzen. So sollen die Vorbereitungen für neue Sanktionen mit Partnern wie den USA fortgesetzt werden. Zugleich wird die Bereitschaft zu vertrauensbildenden Maßnahmen und die Unterstützung von möglichen neuen Absprachen zur Abrüstung und Rüstungskontrolle betont.

Russland und Nato streiten weiter

Bei gemeinsamen Gesprächen am vergangenen Mittwoch in Brüssel konnten sich die NATO und Russland nicht auf eine diplomatische Lösung für die Situation an der Grenze einigen.

Die US-Regierung wirft Russland vor, mit Sabotageakten "unter falscher Flagge" in der Ostukraine einen Vorwand für einen Einmarsch vorzubereiten.

Nach Angaben von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg soll ein Abkommen über eine verstärkte Zusammenarbeit in Cyberfragen künftig der Ukraine Zugang zu einer Nato-Plattform zu Schadsoftware ermöglichen. 

Die Bundesregierung bot ebenfalls Hilfe an. Am Montag will Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) erstmals nach Kiew reisen - und dann weiter nach Moskau.

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