Russlands Säbelrasseln vor der Ukraine schlägt Wellen bis nach Gotland (Schweden)

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Von su mit dpa
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Die schwedische Insel Gotland liegt rund 2.500 km von der Ukraine entfernt – aber nach verstärkten russischen Marine-Aktivitäten in der Ostsee lässt Schweden Panzerfahrzeuge und Soldaten auf den Straßen der Insel Gotland patrouillieren.

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Die schwedische Insel Gotland liegt rund 2.500 Kilometer von der Ukraine entfernt – aber nach verstärkten russischen Marine-Aktivitäten in der Ostsee lässt Schweden Panzerfahrzeuge und Soldaten auf den Straßen der Insel Gotland patrouillieren. Wenige Tage zuvor waren drei Schiffe der russischen Marine durch die Meerenge des Großen Belts in Dänemark in die Ostsee eingelaufen.

Den Westen treibt angesichts eines massiven russischen Truppenaufmarschs an der Grenze zur Ukraine die Sorge um, dass Russland einen Einmarsch im Nachbarland vorbereitet.

Zum ersten Mal seit zweieinhalb Jahren konferierten deshalb die 30 NATO-Staaten und Russland wieder miteinander. Aber auch eine Sitzung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und Gespräche zwischen Vertretern Russlands und der USA in Genf brachten keine greifbaren Ergebnisse.

GOTLAND

Gotland ist Schwedens größte Insel, sie liegt strategisch in der Ostsee zwischen Schweden und Lettland und verfügt über ein aktualisiertes Boden-Luft-Raketenabwehrsystem. Die schwedischen Streitkräfte bestätigten am Samstagmorgen die Ankunft eines Konvois auf Gotland. Von dort bis zur russischen Ostsee-Exklave Kaliningrad sind es nur gut 300 Kilometer.

Euronews Graphics
©Euronews Graphics

(HACKER-)ANGRIFF AUF DIE UKRAINE

In der Ukraine hatte es einen massiven Hackerangriff auf Internetseiten der Regierung gegeben, in der Nacht zum Freitag, so das Bildungsministerium - ein „weltweiter Angriff“. Nicht abzurufen waren am Morgen etwa die Homepages des Außenministeriums, des Energieministeriums, der Regierung und des Rettungsdienstes. Unter anderem waren nach Medienberichten („Tagesspiegel“) auf den gehackten Seiten vorübergehend auch die Worte „Habt Angst und rechnet mit dem Schlimmsten“ auf Russisch, Polnisch und Ukrainisch zu lesen.

Die ukrainische Regierung hat keine Zweifel, wo der Angriff herkam.

Oleksiy Danilov, "National Security and Defense Council of Ukraine" (Nationaler Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine):

„Wir können ihre Handschrift eindeutig zurückverfolgen. Es sind russische Spezialisten, die diese Aktionen durchführen … ich bin mir zu 99,9 % sicher.“

100.000 SOLDATEN

Die Spannungen zwischen der Ukraine und Russland kochten in den letzten Monaten hoch, nachdem Moskau schätzungsweise 100.000 Soldaten nahe der ukrainischen Grenze zusammengezogen und die Angst vor einer Invasion geschürt hatte.

Moskau sagt, es habe keine Angriffspläne, weist aber die Forderung Washingtons zurück, seine Streitkräfte abzuziehen. Man habe das Recht, sie wo immer nötig einzusetzen.

ANGST VOR NATO-ERWEITERUNG

Seit Ende der 90er Jahre sind im Rahmen des NATO-Osterweiterung zahlreiche Staaten des ehemaligen Warschauer Paktes wie Polen, Rumänien, Tschechische Republik, Slowakei, Ungarn und Bulgarien in das Atlantische Militärbündnis NATO eingetreten. Auch die Ex-Sowjetrepubliken Georgien und Ukraine wollen mit Unterstützung der Vereinigten Staaten so bald wie möglich dazukommen, wie zuvor schon Litauen, Estland und Lettland. Russland lehnt dies ab.

Schweden ist kein NATO-Mitglied, arbeitet aber eng mit dem Bündnis zusammen. Russland warnte das Land vor "schwerwiegenden Konsequenzen", sollte es beitreten. Seit der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland im Jahr 2014 hat die Regierung in Stockholm die Verteidigungsmittel aufgestockt. 2017 führte das skandinavische Land die Wehrpflicht wieder ein. 2019 stationierte es ein modernisiertes Boden-Luft-Raketenabwehrsystem auf der Insel Gotland.

su mit dpa

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