Winterwetter mit Schneefall und Kälte bedroht im Norden Syriens, im Libanon und Jordanien tausende Flüchtlinge akut. In Syrien wurden 6,7 Millionen Menschen innerhalb des Landes vertrieben. Etwa ebenso viele leben in Nachbarländern in Behelfsunterkünften.
Winterwetter mit schwerem Schneefall und eisiger Kälte bedroht im Norden Syriens sowie dem Libanon und Jordanien tausende Flüchtlinge akut. Angesichts von Eis und Schneestürmen mit Geschwindigkeiten von bis zu 80 Stundenkilometern seien die Menschen noch stärker in Gefahr als ohnehin, warnte die Hilfsorganisation "Care".
Kinder würden «in Flip-Flops und zerrissenen Hemden in lebensbedrohlicher Kälte herumlaufen», sagte Jolien Veldwijk, Syrien-Direktorin von "Care". Rekordtemperaturen von minus 14 Grad Celsius drohten.
In einem Flüchtlingslager in Afrin in Nordsyrien habe der Schneefall Straßen blockiert und Zelte beschädigt, schrieb der stellvertretende UN-Nothilfekoordinator Mark Cutts bei Twitter. Dazu veröffentlichte er Aufnahmen von Zelten unter einer dicken Schneedecke. Die Menschen in Afrin und Asas seien von der Versorgung abgeschnitten. Die Hilfsorganisation Weißhelme zeigte das Video eines Baggers, der nachts eine verschneite Straße räumt.
Nach mehr als zehn Jahren Bürgerkrieg in Syrien wurden 6,7 Millionen Menschen innerhalb des Landes vertrieben - die höchste Zahl weltweit.
Etwa dieselbe Zahl an Geflüchteten lebt in den Nachbarländern Jordanien, Libanon und der Türkei, meist in Zelten, Rohbauten oder Schuppen. Oft verbrennen die Betroffenen gefährliche Materialien, um sich warm zu halten, und riskieren damit auch Brandverletzungen oder Rauchgasvergiftungen.
su mit dpa