Hat Djokovic die Rekordjagd schon verloren? Oder zieht er das Impf-As?

Die Jagd auf den 21. Grand-Slam-Turniertitel ist eine Herzensangelegenheit für Novak Djokovic
Die Jagd auf den 21. Grand-Slam-Turniertitel ist eine Herzensangelegenheit für Novak Djokovic Copyright ANNE-CHRISTINE POUJOULAT/AFP or licensors
Copyright ANNE-CHRISTINE POUJOULAT/AFP or licensors
Von Maja Repic mit Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Sein übergroßes Karriereziel droht Novak Djokovic aus den Augen zu verlieren. Zumindest aber steht die Jagd auf den historischen 21. Grand-Slam-Turniertitel jetzt mehr denn je auf dem Prüfstand. Jedenfalls ohne Corona-Impfung.

WERBUNG

Noch immer kocht die serbische Volksseele zwischen Melbourne und Belgrad nach der Ausweisung des Nationalhelden Novak Djokovic aus Australien. Das liegt auch an der vier Tage später nachgeschobenen Begründung des zuständigen Bundesgerichts in Melbourne.

Demnach war es angemessen, dass die australische Regierung davon ausging, dass der Tennisprofi eine Anti-Impf-Einstellung habe und eine Bedrohung für die Bevölkerung sei.

Die Pro-Djokovic-Seite in Serbien kritisierte die Sichtweise des Gerichts. Die serbische Rechtsexpertin Nada Martinovic äußerte sich im Euronews-Interview:_ "Novaks Anwälte fragten das Gericht: "Wo sind Ihre Beweise, dass Novak ein Impfgegner ist? Er hat sich nie gegen Impfstoffe ausgesprochen und niemanden ermutigt, Impf-Gegner zu unterstützen." Aber das Gericht sagte, dass er nicht notwendigerweise bestimmte Aktionen durchführen muss, um eine Bedrohung darzustellen."_

Zieht Djokovic noch das Impf-As?

Die Akte Djokovic ist aber noch längst nicht zugeschlagen. Und das nicht nur in den Augen seiner Fans. Hochspannend bleiben gleich mehrere Fragen. Wird der "Joker" doch noch das As der Impfung ziehen?

Und wenn nicht, was passiert mit seinen Teilnahmen an den nächste Grand-Slam-Turnieren in Paris, Wimbledon und New York? Ein weiterer Titel dort reicht schon, um den Tennis-Olymp zu erklimmen, sprich: als Einziger 21 Grand-Slam-Turniere gewonnen zu haben.

Einreise nur durch Ministers Gnaden

Je nach Ergebnis könnte sich des Serben Rekordjagd bis zu den nächsten Australian Open hinziehen. Dann droht ein Déjà-vu-Erlebnis. Der serbische Rechtsexperte Blazo Nedic sagte im Euronews-Interview in Belgrad: "Wenn Sie aus Australien abgeschoben werden, dürfen Sie automatisch für die nächsten drei Jahre nicht mehr nach Australien zurückkehren. Nur der Einwanderungsminister kann entscheiden, ob er diese Entscheidung aufheben will. Das bedeutet, dass nur Alex Hawke oder sein Nachfolger oder seine Nachfolgerin über die Einreise von Novak Djokovic zu den nächsten Australian Open entscheiden kann."

Euronews-Korrespondentin Maja Repic kommentierte in Belgrad vor einer riesigen Wandmalerei mit dem Abbild von Novak Djokovic: _"Durch seine Abwesenheit von den Australian Open könnte Djokovics Rekord von 356 Wochen als Weltranglistenerster bei den Herren am 21. Februar enden. Aber selbst wenn dies nicht der Fall sein sollte, liegt sein Fokus eher darauf, der beste Tennisspieler aller Zeiten zu werden, indem er mindestens ein weiteres Grand-Slam-Turnier gewinnt. Die wichtigste Frage ist also, ob er bei diesen Turnieren dabei sein wird, wenn er sich nicht impfen lässt."  _

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Nicht geimpft: Djokovic verpasst wohl ATP-Turniere in den USA

"Keine Angst vor Rio Tinto": Serbien gibt Pläne für Lithium-Mine nach Protesten auf

Die Herrschaft der Schlägersportarten in Katar - von Tennis bis Padel