Skandal beim Schweizer Militär: Wurden mangelhafte Masken an Schulen und Spitäler weiterverkauft?

Die Schweizer Armee auf der Militärbasis von Moudon am 8.11.2020
Die Schweizer Armee auf der Militärbasis von Moudon am 8.11.2020 Copyright FABRICE COFFRINI/AFP or licensors
Von Andrea Büring
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Als die Pandemie vor zwei Jahren ausbrach, suchte die Schweizer Armee händeringend nach Hygiene-Masken. Monate später stellte sich jedoch heraus, dass die in China georderten Exemplare unbrauchbar sind. Nun hat das Militär offenbar Abnehmer gefunden.

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Der Skandal um die Maskenberge bei der Schweizer Armee weitet sich aus. Diese hat im letzten Jahr fast dreieinhalb Millionen Hygienemasken offenbar an Krankenhäuser, Schulen und private Unternehmen weiterverkauft - wohl wissend, dass diese kaum schützen. Das berichten die Tamedia-Zeitungen

Testergebnis: mangelhaft

Die Armeeapotheke hatte bereits im Sommer 2020 eine entsprechende Untersuchung in Auftrag gegeben. Das Ergebnis: Die chinesischen "Love is power"-Masken sind unbrauchbar, weil sie drei bis vier Mal mehr Partikel durchlassen als andere Modelle. Das Bundesland Bayern war zu einem ähnlichen Schluss gekommen und hatte diese postwendend zurückgeschickt.

Für die Schweiz war der Zug jedoch bereits abgefahren. Umso größer war die Empörung, als im Frühjahr 2021 bekannt wurde, dass die Armee den mangelhaften Mund-Nasen-Schutz-Bestand verkauft - zum symbolischen Preis von einem Rappen - also einem Cent pro Maske. Das 70-fache hatte sie einst selbst bezahlt.

Maskenberge

Die Millionen Hygienemasken hatte das Schweizer Militär zu Anfang der Pandemie geordert - für insgesamt 200 Millionen Franken - fast 200 Millionen Euro.

Nur wenige Wochen und Monate später hatte sich die Situation jedoch gewandelt: es standen mehr als genug Masken zur Verfügung - und die Armee blieb auf ihren unbrauchbaren "Love is power"-Masken sitzen. Ein Debakel, das die Armee seit zwei Jahren verfolgt.

Weitere Quellen • 20 Minuten, Tamedia

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