Die Fronten zwischen Russland und den USA bleiben in der Ukraine-Krise verhärtet. Der ehemalige NATO-Analyst Jamie Shea zu den Möglichkeiten der Diplomatie.
Die Fronten zwischen Russland und den USA bleiben in der Ukraine-Krise verhärtet. Großbritannien und die NATO haben bereits weitere militärische Unterstützung für die Ukraine beschlossen, Deutschland hät sich zurück und setzt auf Sanktionen. Jamie Shea, ehemaliger stellvertretender Generalsekretär für neue Sicherheitsherausforderungen in der NATO-Zentrale in Brüssel:
"Glücklicherweise hat Olaf Scholz bestätigt, dass er bereit ist, die Nord-Stream-Pipeline in das Sanktionspaket aufzunehmen. Das ist das Wichtigste, weil es eine extrem wichtige zukünftige Einnahmequelle für Russland betrifft."
Seit 2014, seit der russischen Annexion der Krim kämpft die ukrainische Armee gegen pro-russische Separatisten im Donbass im Osten des Landes. Der Konflikt mit Russland hat mehrere Ebenen, auch hier könne Diplomatie ansetzen.
Putin kritisiert immer wieder, dass der Prozess über die Rechte der russischsprachigen Bevölkerung dort eingefroren wurde. Glücklich ist er nicht darüber. Wenn wir also etwas Bewegung in die Sache bringen und Putin sagt: "Gut, ich habe mit der Wiederaufnahme dieses Prozesses etwas gewonnen, jetzt kann ich mit dem ganzen militärischen Getue aufhören"."
Eine Reihe von NATO-Staaten will ihr Militär in Osteuropa verstärken, anderen wollen Waffen liefern. Die US-Regierung hat etwa 8500 Soldaten in erhöhte Bereitschaft versetzt.
"Putin darf keinen Vorwand bekommen, um zu behaupten, er verteidige Russland gegen eine Bedrohung. Es wird also sehr wichtig sein, hier das richtige Gleichgewicht zu finden."