Kopf der Miliz Islamischer Staat, Abu Ibrahim al-Haschimi al-Quraischi, ausgeschaltet. Er sprengte sich während der Gefechte offenbar selbst in seinem Haus in die Luft. Auch Zivilisten sollen umgekommen sein.
In einem alleinstehenden Hauskomplex im Nordosten Syriens ist bei einer Operation des US-Militärs der mutmaßliche Anführer der Miliz Islamischer Staat getötet worden. Es handelt sich um Abu Ibrahim al-Haschimi al-Quraischi, der nach dem Tod von Abu Bakr al-Baghdadi im Oktober 2019 an die Spitze der Terrororganisation rückte.
Al-Haschimi al-Quraischi soll sich während der mehrstündigen Gefechte selbst in die Luft gesprengt haben. Es gab wohl auch Kollateralschäden: Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte kamen bei den Gefechten insgesamt 13 Menschen ums Leben. Darunter sollen Zvilisten und auch vier Kinder gewesen sein. Berichten zufolge riss Al-Haschimi al-Quraischi durch die Zündung des Sprengsatzes auch eigene Familienmitglieder in den Tod.
Biden: "Vom Schlachtfeld genommen"
Den Befehl zu dem Einsatz erteilte US-Präsident Joe Biden, der die Luftlandeoperation im Weißen Haus verfolgte.
Dank der Tapferkeit der US-Truppen sei der IS-Anführer vom Schlachtfeld genommen worden, twitterte Biden. Es sei erfolgreicher Anti-Terror-Einsatz gewesen.
Bei den Gefechten wurde ein Hubschrauber der US-Armee wegen eines technischen Defekts zur Landung gezwungen. Einem Bericht der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge zerstörten US-Truppen den Helikopter vor Ort.
Der Einsatz war der umfangreichste der US-Armee in Syrien seit dem vergleichbaren Schlag gegen Vorgänger Abu Bakr al-Baghdadi in derselben Region 2019. Al-Haschimi al-Quraischi wird (unter anderem) verdächtigt, Drahtzieher des zehntägigen Überfalls auf ein Gefängnis mit IS-Häftlingen im Nordosten Syriens Ende Januar gewesen zu sein. Dabei kamen rund 300 Menschen ums Leben, bevor die Angreifer zurückgeschlagen werden konnten.