USA werfen Russland Produktion eines Propagandavideos vor

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Von Julika Herzog mit dpa, AP
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Die US-Regierung hat Russland vorgeworfen, mithilfe eines eigens inzenierten Propagandavideos einen Vorwand für einen möglichen Einmarsch in die Ukraine schaffen zu wollen.

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Die US-Regierung hat Russland vorgeworfen, mithilfe eines eigens inzenierten Propagandavideos einen Vorwand für einen möglichen Einmarsch in die Ukraine schaffen zu wollen.

USA: Russland plant Propagandavideo als Vorwand für Einmarsch

Das Video soll einen fingierten Angriff des ukrainischen Militärs auf russischsprachige Opfer nicht nur in der Ostukraine, sondern auch in Russland vortäuschen. Beweise legte allerdings weder des US-Innenministerium, noch das Pentagon vor.

"Die Produktion dieses Propagandavideos ist eine von mehreren Optionen, die die russische Regierung als falschen Vorwand und als Rechtfertigung für eine militärische Aggression gegen die Ukraine entwicket", sagte Ned Price, Sprecher des US-Außenministeriums. "Wir wissen nicht, ob Russland diese oder eine andere Option in den kommenden Tagen wirklich nutzen wird. Wir veröffentlichen unser Wissen jedoch jetzt, um das Ausmaß der destabilisierenden Aktionen Russlands gegenüber der Ukraine offenzulegen und Russland davon abzuhalten, diese gefährliche Kampagne fortzusetzen und letztendlich einen militärischen Angriff zu starten."

"Sehr anschauliches Propoganda-Video" mit Schauspielern als Leichen und Trauernde

Pentagon-Sprecher John Kirby sagte für ein solches "sehr anschauliches Propoganda-Video" würden  Schauspieler engagiert, die Leichen oder Trauernde darstellten. Es würden dann darin zerstörte Orte und militärische Ausrüstung in den Händen der Ukraine gezeigt. Das gehe soweit, dass die Ausrüstung so aussehen würde, als sei sie vom Westen an die Ukraine geliefert worden. Kirby machte keine Angaben dazu, welche konkreten Beweise dafür vorliegen oder in welchem Stadium sich der mutmaßliche Plan befindet. «Dies ist nur ein Beispiel, über das wir heute sprechen können», sagte Kirby.

Die «Washington Post» berichtete, der Plan sei bereits fortgeschritten. Es würden dabei nicht nur Opfer in der Ostukraine, sondern auch in Russland vorgetäuscht. Damit wolle Russland dann Empörung auslösen. Die US-Regierung warnt schon länger vor einer sogenannten Operation unter falscher Flagge der Russen.

Kreml: USA verschärfen mit Truppenverlegung Spannungen in Europa

Moskau dementiert, der Kreml spricht von "grundloser Eskalation". Die USA und die NATO würden die Sicherheit der Region untergraben. Nach der Entsendung von 3000 zusätzlichen US-Soldaten in Länder in der Nähe Russlands "fordern wir unsere amerikanischen Partner auf, die Spannungen auf dem europäischen Kontinent nicht weiter zu verschärfen", so Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.

Russland kritisiert, dass seine Angebote zu Gesprächen über eine neue Sicherheitsarchitektur in Europa von den USA und ihren Verbündeten in der Nato mit der Stationierung weiterer Soldaten in Osteuropa und mit Waffenlieferungen an die Ukraine beantwortet werden.

Russland und Belarus wollen kommende Woche mit ihren gemeinsamen Militärübungen beginnen.

Erdogan bietet sich in Kiew erneut als Vermittler an

Inmitten der starken Spannungen im Ukraine-Konflikt hat sich der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan auf Besuch bei seinem ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj erneut als Vermittler angeboten. Er bot die Türkei als möglichen Ort für einen Gipfel zwischen Kiew und Moskau an. Während Kiew das Angebot annahm, war die Reaktion aus Moskau jedoch eher verhalten ausgefallen.

Das Nato-Mitglied Türkei unterhält sowohl gute Beziehungen zur Ukraine als auch zu Russland und dürfte eine Interesse daran, dass es so bleibt: Ankara liefert etwa Kampfdrohnen nach Kiew - nach Angaben Selenskyjs soll eine Produktion in der Ukraine etabliert werden. Russland wiederum versorgt die Türkei etwa mit Gas.

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