Gewagt oder daneben? Adidas wirbt mit nackten Busen für Sport-BHs

Adidas hat die nackten Busen von der eigenen Internetseite gelöscht
Adidas hat die nackten Busen von der eigenen Internetseite gelöscht Copyright Adidas-Internetseite
Von Euronews mit 20.min
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Auf der adidas-Internetseite sind die nackten Brüste nicht mehr zu sehen, aber die DIskussion um das Werbefoto geht weiter.

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Auf Twitter ist das Foto mit den vielen verschiedenen Busen von vielen verschiedenen - ganz normalen - Frauen noch zu sehen. Doch auf der eigenen Internetseite hat adidas die nackten Brüste gelöscht - und durch einen Werbeclip mit vielen Frauen in Sport-BHs ersetzt. Im Video sind die meisten Frauen gertenschlank, aber einige sind etwas kräftiger - und eine junge Frau mit Down-Syndrom tanzt durchs Bild.

Ist die Aktion mehr als nur ein Werbe-Coup für die Sport-BH-Kollektion - und war es geplant, das Foto mit den nackten Busen gleich wieder zu löschen? Auf den zum Konzern Meta gehörenden Plattformen Facebook und Instagram werden Aufnahmen von auch nur ansatzweise nackten weiblichen Oberkörpern prinzipiell zensiert - auch wenn es sich um Kunstwerke oder Initiativen mit politischen Botschaften handelt.

Auf Twitter ist das Foto mit den vielen nackten Busen noch zu sehen - als Post mit dem Kommentar: "Wir glauben, dass Frauenbrüste in allen Formen und Größen Unterstützung und Komfort verdienen. Deshalb umfasst unser neues Sport-BH-Sortiment 43 Modelle, damit jede Frau die richtige Passform für sich findet."

Ist die adidas-Kampagne sexistisch?

Im Gespräch mit 20.min zeigt sich Marketing-Expertin Karin Hirschi entsetzt: "Als Frau bin ich schockiert, wenn ich das sehe. Ich finde die Kampagne ist sexistisch und überschreitet die rote Linie. Männer würde man ja auch nicht nackt zeigen."

Die Schweizer Nachrichten-Plattform lässt darüber abstimmen, wie die Internet-Nutzerinnen und -Nutzer die adidas-Werbung finden.

Wenige Stunden nach Erscheinen des Artikels zu den nackten Busen hatten mehr als 13.000 Personen mitgemacht. 58 Prozent fanden die Kampagne "völlig okay", 24 Prozent "etwas gewagt, aber noch in Ordnung* und nur 18 Prozent "völlig unangebracht".

https://www.20min.ch
Online-Abstimmung von 20.minhttps://www.20min.ch

Unter dem Twitter-Post finden einige Userinnen und User die Kampagne witzig. "Warten Sie, bis sie für neue Boxershorts werben!", schreibt einer.

Andere stimmen der Marketing-Expertin zu: "... ich bin sehr enttäuscht von Euch wegen dieses Beitrags. Ihr habt mir meine Fastenzeit ruiniert. Tag 16 meines Fastens und Betens, aber so endet es, weil ihr es nicht geschafft habt, so etwas Sensibles zu zensieren? Macht es besser."

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