Spanien und Portugal droht die Dürre

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Copyright Armando Franca/Copyright 2017 The Associated Press. All rights reserved.
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Von Manuela Scarpellini
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Die Wasserspeicher im Zentrum der iberischen Halbinsel trocknen zusehends aus, die durchschnittliche Niederschlagsmenge betrug im Januar nur ein Viertel dessen, was sonst üblich ist.

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In Portugal und Spanien droht eine der schlimmsten Dürren der letzten 20 Jahre. Die Wasserspeicher im Zentrum der iberischen Halbinsel trocknen zusehends aus, die durchschnittliche Niederschlagsmenge betrug im Januar nur ein Viertel dessen, was sonst üblich ist.

Die Wasserreserven in Andalusien und Katalonien sind nach Angaben der spanischen Meteorologiebehörde. so niedrig, dass in den Sommermonaten eine "besorgniserregende" Situation drohen könnte.

In Zentralportugal hat eine anhaltende Dürre die Ruinen eines Dorfes freigelegt, das völlig unter Wasser stand, seit vor fast 70 Jahren ein großer Stausee angelegt wurde. Vilar liegt am Ufer des Flusses, umgeben von rissiger gelber Erde, ein weiteres Zeichen für die anhaltende Trockenheit in der normalerweise regenreichen Wintersaison, von der auch das benachbarte Spanien betroffen ist.

Zweittrockenster Januar seit 2000

Die derzeitige Dürre ist aufgrund ihrer Intensität, ihres Ausmaßes und ihrer Länge außergewöhnlich", sagt der Klimawissenschaftler Ricardo Deus von der portugiesischen Meteorologiebehörde IPMA.

Von den 55 portugiesischen Staudämmen speichern 24 nur die Hälfte ihrer Wasserkapazität, und fünf liegen unter 20 Prozent, so der Copernicus-Erdbeobachtungsdienst der Europäischen Union. Die Algarve, Portugals südlichste Provinz und eines der beliebtesten Reiseziele Europas, ist mit am stärksten von der Dürre betroffen.

Anfang dieses Monats hat Portugal fünf seiner Wasserkraftwerke angewiesen, die Wassernutzung für die Stromerzeugung auszusetzen, um dem menschlichen Verbrauch Vorrang zu geben. Nahezu 30 Prozent der portugiesischen Elektrizität stammt aus Wasserkraftwerken.

Die Wasserreserven Spaniens liegen derzeit bei weniger als 45 Prozent ihrer Kapazität, so die Behörden, wobei die südliche Region Andalusien und Katalonien im Nordosten am stärksten betroffen sind. Das gleiche Gebiet wurde 2017 von einer Welle von Waldbränden heimgesucht, die in den ausgedörrten Feldern und Wäldern wüteten und über 100 Menschenleben forderten.

Kein Ende in Sicht

Es wird erwartet, dass häufigere und intensivere Dürreperioden mit steigenden Temperaturen eine enorme Belastung für klimatisch anfällige Regionen darstellen und das Risiko damit verbundener Naturkatastrophen wie Waldbrände erhöhen werden, so die Wissenschaftler.

Während der Wechsel zwischen trockenen und feuchten Jahren in Südeuropa normal ist, "haben wir in letzter Zeit einen Rückgang des Anteils der regenreichen Jahre beobachtet", so Filipe Duarte Santos, Umweltexperte an der Universität Lissabon. Diese Dürren sind "eine der schwerwiegendsten Folgen des Klimawandels", fügte er hinzu.

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