Das Geschäft mit dem Müll: Tunesien schickt Abfälle zurück nach Italien

Das Geschäft mit dem Müll: Tunesien schickt Abfälle zurück nach Italien
Copyright FETHI BELAID/AFP or licensors
Copyright FETHI BELAID/AFP or licensors
Von Euronews mit AFP
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Seit 2020 lagern 282 Container mit Müll im Hafen von Sousse. Nun muss Italien die falsch deklarierten Haushaltsabfälle wieder zurücknehmen.

WERBUNG

An diesem Samstag beginnt die Rückführung der 2020 illegal aus Italien eingeführten Abfälle aus Tunesien zurück in das Herkunftsland.

Tunesiens Umweltministerium erklärte, dass bereits am 11. Februar eine entsprechende Vereinbarung zwischen beiden Ländern unterzeichnet worden war. 

Demnach werden zunächst 213 der insgesamt 282 Container mit Haushaltsmüll, die derzeit im Hafen von Sousse lagern, wieder zurück in den italienischen Hafen Salerno exportiert. 

Der Fall hatte Schlagzeilen gemacht, nachdem ein von einem privaten Fernsehsender ausgestrahlten Untersuchungsbericht aufgedeckt hatte, dass sich in den Behältern falsch deklarierte Abfälle befanden, die nicht nach Tunesien importiert werden dürfen. Demnach hatten das tunesische Unternehmen "Soreplast" und die italienische Firma "SRA Compania" einen Vertrag über die Verschiffung von 120.000 Tonnen Abfall nach Tunesien abgeschlossen.

Beshir Yahya, der in leitender Funktion für Tunesiens Nationale Agentur für Abfallrecycling (ANGED) arbeitet sagt: "Die Einfuhr dieser Abfälle erfolgte ohne offizielle Genehmigung. Es gab weder eine Vorabgenehmigung noch eine Erlaubnis der Behörden für die Einfuhr dieser Art von Abfall. Was die italienischen Schiffsverkehrsbehörden betrifft, so hätten sie nicht erlauben dürfen, den Abfall an Bord des italienischen Schiffes zu laden."

In den offiziellen Papieren des einführenden tunesischen Unternehmens "Soreplast" hatte es geheißen, dass es sich um Kunststoffabfälle für das industrielle Recycling handele. Bei einer Stichprobe durch den tunesischen Zoll war herausgekommen, dass es sich tatsächlich um Haushaltsmüll handelte. 

Dieser wird als "gefährlich" eingestuft und darf nicht in Länder eingeführt werden, die diese nicht ordnungsgemäß entsorgen können - dazu zählt auch Tunesien.

Die tunesische Öffentlichkeit hat wiederholt protestiert und vor den Risiken gewarnt, die mit dem Verbleib der importierten Abfälle in Tunesien verbunden sind.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Vor Tunesien gekenterter Tanker: 750 Tonnen Diesel sollen abgepumpt werden

G7 will eingefrorene russische Gelder zur Unterstützung der Ukraine nutzen

Gerüchte in Brüssel: Mario Draghi könnte EU-Kommissionschef werden