Ein gigantisches Bauvorhaben an den Ufer des Neusiedler Sees sorgt für Proteste.
Am frühen Morgen haben Greenpeace-Aktivist:innen aus Ungarn und Österreich am Neusiedler See der Kälte getrotzt. Mit einer Menschenkette protestieren sie gegen ein gigantisches Bauprojekt auf der ungarischen Seite des Sees, das mitten in einem Naturschutzgebiet entstehen soll.
Der Tourismuspark an dem See könnte - so die Befürchtung - auch negative Folgen für die Umwelt auf österreichischer Seite haben.
Die Aktion wurde von der in Ungarn bekannten Schauspielerin Dorottya Udvaros, Botschafterin von Greenpeace, unterstützt:
“Dieser See beherbergt eine einzigartige Tierwelt. Viele Experten sind der Meinung, dass diese Investition übertrieben ist, zu groß. Die Eingriffe am See und seinen Ufern sind enorm. Das ist riskant für die Lebewesen des Biotop s. Es gefährdet sogar den See selbst. Deshalb bin ich gern heute im Morgengrauen aufgestanden um hier zu sein.”
In den vergangenen Monaten hatte Greenpeace mit allen rechtlichen Mitteln versucht, den Bau zu stoppen - allerdings ohne Erfolg. Mehrere Unternehmen, die der ungarischen Regierung nahe stehen, wie das des Orbán-Jugendfreundes Lőrinc Mészáros, haben bereits Millionen Euro in das Projekt investiert.
Der Neusiedler See beheimatet unzählige Vogelarten und steht auch unter dem Schutz der UNESCO. Trotzdem entstehen nun auf einem Gelände von 53 Hektar ein Luxushotel mit mehr als 100 Zimmern, Sportanlagen, Parkplätzen, Bungalows und einem riesigen Yachthafen.