Sahel, Klima, Impfstoffe: volles Programm auf EU-Afrika-Gipfel

Sahel, Klima, Impfstoffe: volles Programm auf EU-Afrika-Gipfel
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Von Stefan GrobeChristopher Pitchers
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Nach fast fünfjähriger Vorbereitungszeit und dazwischen einer globalen Pandemie ist der sechste EU-Gipfel endlich im Gange. Bis Freitag noch beraten die Staats- und Regierungschefs der Europäischen und der Afrikanischen Union in Brüssel.

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Nach fast fünfjähriger Vorbereitungszeit und dazwischen einer globalen Pandemie ist der sechste EU-Afrika-Gipfel endlich im Gange.

Doch bevor es überhaupt losging, kündigte Frankreich an, dass es Truppen aus Mali abziehen werde, da die Beziehungen zur regierenden Junta des Landes zusammengebrochen seien. Seit 2013 kämpft Paris neben anderen europäischen Ländern gegen einen dschihadistischen Aufstand in der Sahelzone.

Sich ganz zurückziehen werde man aber nicht, sagte EU-Außenbeauftragter Josep Borrell. Man gebe Sahel und Mali nicht auf. Vielmehr werde die EU-Präsenz neu strukturiert, um auf eine neue politische Situation zu reagieren.

Die Staats- und Regierungschefs beider Kontinente sind am Donnerstag und Freitag in Brüssel, um ihre gemeinsamen Ziele zu erörtern. Für die afrikanische Seite ist der Gipfel eine Gelegenheit für einen Neuanfang in den Beziehungen zur EU. Der Klimawandel ist eines dieser Themen, aber die Meinungsunterschiede zwischen Europa und Afrika sind groß.

Afrika betrachte sich nicht als verantwortlich für die globale Erwärmung, so der senegalesische Präsident Macky Sall. Weniger als vier Prozent der weltweiten CO2-Emissionen komme aus Afrika. Der Kontinent sei nicht industrialisiert, und deshalb könne Europa nicht verlangen, dass Afrika auf fossile Brennstoffe verzichte, während die Europäer selbst für die Umweltverschmutzung verantwortlich seien und weiterhin umweltschädliche Energieressourcen verwendeten.

Auf dem Tisch liegt auch ein Investitionspaket von 150 Milliarden Euro, das in den nächsten Jahren mobilisiert werden soll. Es umfasst Mittel für Gesundheits-, Bildungs- und Infrastrukturprojekte. Doch IWF-Direktorin Kristalina Georgieva sagte gegenüber Euronews, dass mehr für Afrika getan werden müsse. Allein um mit den Covid-Folgen fertig zu werden brauche Afrika 285 Milliarden Dollar in den nächsten fünf Jahren.

Die Weigerung Europas, seine Covid-Impfstofftechnologie zu teilen, war im vergangenen Jahr ein wunder Punkt für afrikanische Länder. Brüssel sieht vielmehr in Spenden und einer Erhöhung der Produktionskapazität Afrikas den richtigen Weg. Jede Einigung darüber muss jedoch zwischen den Spitzen ausgehandelt werden.

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