Eskalation in der Ostukraine: Autobombe, Fluchtappelle und am Samstag Atomraketentest

Autowrack vor Regierungsgebäude in Donezk
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Von Euronews mit AP/AFP/DPA
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Die US-Regierung hatte bereits seit Tagen davor gewarnt, dass Russland einen Vorwand für eine militärische Intervention in der Ukraine suche.

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Nach Angaben prorussischer Rebellen und lokaler Medien ist in Donezk auf einem Parkplatz neben dem Regierungsgebäude das Fahrzeug eines ranghohen Funktionärs explodiert. Es sei niemand verletzt worden. Eine Bestätigung seitens unabhängiger Beobachter lag zunächst nicht vor.

Die US-Regierung hatte bereits seit Tagen davor gewarnt, dass Russland einen Vorwand für eine militärische Intervention in der Ukraine suche.

Vor der Explosion hatte Separatistenführer Denis Puschilin Zivilisten zur Flucht vor der militärischen Eskalation in das Nachbarland Russland aufgefordert.

"Eine zeitweise Ausreise wird Ihnen und Ihren Verwandten das Leben bewahren. Gemäß einer mit der Russischen Föderation getroffenen Vereinbarung stehen im Gebiet Rostow Unterbringungsmöglichkeiten bereit. Die Evakuierten werden mit allem Notwendigen versorgt."

Überprüfung des russischen Nuklearwaffen-Arsenals

Derweil setzt Russland seine militärschen Muskelspiele fort. Für diesen Samstag ist ein Manöver zur Überprüfung des russischen Nuklearwaffen-Arsenals geplant, bei dem Wladimir Putin im Gefechtsstand sitzen wird.

Bei der schon länger geplanten, aber am Freitag konkret angekündigten Übung sollen Raketen mit größerer Reichweite abgeschossen werden. Mit dabei ist auch der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko.

Der Rat des Kremlchefs an die Ukraine: "Alles, was Kiew zu tun hat ist, sich mit Donbass-Vertretern an den Verhandlungstisch zu setzen und sich auf politische, militärische, wirtschaftliche und humanitäre Maßnahmen zur Beendigung des Konflikts zu einigen. Je eher dies gescheht, desto besser. Leider erlebt man momentan das Gegenteil, eine Verschärfung der Situation im Donbass."

"Vervielfachung der Gewalttaten"

Angesichts der angespannten Lage im Ukraine-Konflikt mit Russland rief Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zum Abbruch militärischer Handlungen und der Wiederaufnahme von Verhandlungen auf.

"Die Lage im Donbass in den vergangenen Stunden ist sehr beunruhigend. Es hat bereits Opfer gegeben. Meine Gedanken sind bei den Betroffenen und ihren Familien. Es hat ganz klar eine Vervielfachung der Gewalttaten gegeben. Das müsse aufhören."

Angesichts der Berichte über Kämpfe im Osten des Landes wurden in der ukrainischen Stadt Charkiw, die nur 40 Kilometer von der russischen Grenze entfernt liegt, Kontrollen und Sicherheitsmaßnahmen verstärkt.

Mehr als über 17.000 Soldaten, Polizisten und andere Beamte seine mobilisiert worden und bereit, "militärische Aggressionen zu stoppen", so der Leiter des örtlichen Sicherheitsdienstes. Etwa 13.000 russische Soldaten sind auf der anderen Seite der Grenze stationiert.

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