Selenskyj im EU-Parlament: "Wir wollen so frei sein wie ihr"

Die Flaggen der Ukraine und der Europäischen Union Seite an Seite vor einer außerordentlichen Plenarsitzung zur Ukraine im EU-Parlament.
Die Flaggen der Ukraine und der Europäischen Union Seite an Seite vor einer außerordentlichen Plenarsitzung zur Ukraine im EU-Parlament. Copyright Virginia Mayo/AP
Von Euronews
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Der ukrainische Präsident wird sich um 12.30 Uhr zur Situation in seinem Land vor der außerordentlichen Sitzung des EU-Parlaments äußern. Am Dienstag hatte Selenskyj die EU um ein Sonderverfahren zur raschen Aufnahme der Ukraine gebeten.

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Das Europäische Parlament befasst sich mit den Ereignissen in der Ukraine. Dabei soll eine Resolution verabschiedet werden, in der die Mitgliedsländer den Angriffskrieg Russlands aufs Schärfste verurteilen.

Dabei hielten sowohl der ukrainische Präsidenten Selenskyj als auch den Präsidenten des ukrainischen Parlaments flammende Reden, in denen sie den EU-Beitrittsstatus für die Ukraine forderten.

"Geopolitischer Terrorismus"

Der EU-Ratspräsident Charles Michel sagte im Parlament in Brüssel, die EU sei mit den Mitgliedern der G7 und den Vereinten Nationen gut koordiniert. Man über maximalen Druck auf Russland aus, damit der Krieg in der Ukraine beendet wird. Selenskyj und dem ukrainischen Volk versprach er "massive Konsequenzen" für Russland - und das sei auch schon passiert durch die beschlossenen Sanktionen.

Michel kündigte eine internationale Geberkonferenz an, man wolle allen Schutzsuchenden Hilfe anbieten können. Zudem werde die EU schnell über den von Kiew geforderten "EU-Beitrittsstaus" entscheiden. Wladimir Putin habe geglaubt, er könne die europäische Einheit und die Demokratie angreifen und die Ukraine schnell einnehmen, doch er habe sich geirrt.

Selenskyj im EU-Parlament: "Wir wollen so frei sein wie ihr"

Der ukrainische Präsident hat im EU-Parlament gesagt, dass die Ukraine ohne die EU "alleine dasteht". Er appellierte an die Abgeordneten zu beweisen, dass sie Europäer sind und das Gefühl, zusammen zu gehören auf Gegenseitigkeit beruht. Er forderte, der Ukraine den Status eines EU-Beitrittskandidaten zu geben.

Abstimmung über Resolution - für 17 Uhr erwartet

Die Abgeordneten beraten in der Sondersitzung in Brüssel eine Resolution, die den russischen Angriff auf die Ukraine scharf verurteilt und die vereinbarten Sanktionen des Westens gegen Russland unterstützt. Der Entwurf plädiert zudem für eine EU-Beitrittsperspektive für die Ukraine.

Die Formulierung ist allerdings zurückhaltend: Die EU-Institutionen werden aufgefordert, "darauf hinzuarbeiten, dass dem Land der Status eines EU-Beitrittskandidaten zuerkannt wird»". Bis dahin soll darauf hingewirkt werden, die Ukraine stärker in den EU-Binnenmarkt zu integrieren, heißt es im Entwurf der Resolution.

Der ukrainische Präsident Selenskyj hat die sofortige Aufnahme seines Landes durch ein Sonderverfahren bei der Europäischen Union - nach seiner Ankündigung am Dienstag - heute auch formell beantragt.

Alle Entwicklungen im Krieg Russlands in der Ukraine gibt es in unserem Liveblog.

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