Bier, Diamanten, HiTech: Belgische Unternehmen richten sich auf harte Sanktionszeiten ein

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Von Stefan GrobePedro Sacadura
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Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine erschüttert nicht nur die belgische Brauereibranche. Auch in Antwerpen, dem wichtigsten Diamantenhandelsplatz der Welt, wird es nicht rosig zugehen. Unternehmen mit starken Handelsbeziehungen zu Russland sind auf härtere Tage vorbereitet.

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Während die EU Russland mit unerbittlichen Sanktionen trifft, zahlen so manche Unternehmen in Europa die Zeche. Etwa die historische belgische Brauerei Lefebvre.

Das wallonische Traditionsunternehmen sieht sich nun mit sinkenden Exporten, Zahlungsstörungen und einigen Problemen bei der Rohstoffversorgung konfrontiert.

Die Brauerei exportiere fast drei Viertel ihrer Produktion, so der Geschäftsführer Paul Lefebvre, davon gehe ein gutes Fünftel allein nach Weißrussland und Russland und in die Ukraine. Die Auswirkungen der Krise seien bereits ziemlich stark. Für die Lastwagen sei es fast unmöglich geworden, die Grenze zu überqueren. Zudem könne niemand sagen, ob die Kunden in den Ländern überhaupt noch bezahlen könnten.

Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine erschüttert nicht nur die belgische Brauereibranche. Auch in Antwerpen, dem wichtigsten Diamantenhandelsplatz der Welt, wird es nicht rosig zugehen. Unternehmen mit starken Handelsbeziehungen zu Russland sind auf härtere Tage vorbereitet.

Bislang sind Diamanten von den Sanktionen nicht betroffen. Doch die Händler, die auf russische Zulieferer angewiesen sind, befürchten Kollateralschäden.

Die Entscheidung der EU beschlossen, einige Banken vom SWIFT-System auszuschließen, werde deutlich zu spüren sein, meint Tom Neys, Sprecher des Antwerpener World Diamond Centre. Natürlich habe das Auswirkungen auf internationale Zahlungen. Aber daneben sei auch der europäische Luftraum gesperrt worden.

Laut der Brüsseler Industrie- und Handelskammer verlegen sich viele belgische Unternehmen erst einmal aufs Abwarten. Doch für einige der Schlüsselindustrien des Landes reicht das nicht. Sie müssen etwas tun. Denn einige Industrien machten sowohl mit der Ukraine als auch mit Russland Geschäfte: Technologie, Lebensmittel, Getränke.

Belgien kämpft mit bereits mit Rekordinflation, es kann nur noch chaotischer werden. Der Ministerpräsident des Landes lobte die Reaktion der EU auf den Krieg. Allerdings fordert er die EU-Kommission nun auf, ein Maßnahmenpaket vorzulegen, um die Auswirkungen der Sanktionen abzufedern.

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