Weinende Alina (19) aus der Ukraine: "An den Frauentag hab ich gar nicht gedacht"

Alina ist auf der Flucht aus Melitopol in der Ukraine
Alina ist auf der Flucht aus Melitopol in der Ukraine Copyright APTN Screenshot
Copyright APTN Screenshot
Von Euronews mit AP, AFP
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Die Frauen aus der Ukraine sind meist mit ihren Kindern auf der Flucht - die Männer müssen zurückbleiben.

WERBUNG

An diesem Internationalen Frauentag sind viele Ukrainerinnen - meist mit ihren Kindern - auf der Flucht vor dem Krieg. Die Schwelle von 2 Millionen Geflüchteten ist laut UNHCR so gut wie erreicht.

Nataliya Grigoriyovna Levchinka kommt aus Donezk. Sie sagt: "Es ist wie ein Albtraum, der immer weitergeht. Wenn meine Tochter nicht da wäre, würde ich den Verstand verlieren. Wir haben alles zurückgelassen, unsere Familie, unsere Freunde, alles, wofür wir gelebt haben."

Katarina Pavlovna schafft es zu lächeln und eine positive Botschaft zu vermitteln: "Ich möchte den Frauen wünschen, dass sie stark bleiben und einen kühlen Kopf bewahren. Es ist besser, sein Leben zu retten und eine Weile in Sicherheit zu warten. Die ukrainischen Frauen sind die stärksten, alles wird gut werden. Daran glauben wir."

Die 29-jährige Irina Okhrimenko kommt aus der ukrainischen Hauptstadt, sie hält ihren anderthalb Jahre alten Sohn Misha im Arm: "Mit einem kleinen Kind von meiner Familie, meinem Mann, meiner Schwester und meinen Eltern wegzugehen, das ist sehr schwer, denn ich bin hier allein. Meine Familie ist immer noch in Kiew und lebt immer noch im Krieg."

Eigentlicht ist der Internationale Frauentag in allen ehemaligen Sowjetrepubliken ein Feiertag, an dem die Frauen Blumen bekommen.

Die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärt, sie denke an diesem Frauentag an alle ukrainischen Frauen, die für die Freiheit einstehen, an der Front kämpfen und ihre Lieben beschützen.

Alina Rudakova, 19, ist aus Melitopol geflüchtet, "Dieses Jahr habe ich nicht einmal an den Frauentag gedacht. Die vergangenen Tage waren wirklich schrecklich." Und sie muss weinen...

Die taz zitiert die 96-jährige Holocaust-Überlebende Anastasia Gulej, die in zwei Todeslagern war und jetzt in Kiew bleibt, mit den Worten: "Ich habe Hitler überlebt, Stalin überlebt und dieses Arschloch Putin werde ich auch überleben!"

Alle Männer zwischen 18 und 60 Jahren müssen in der Ukraine zurückbleiben und dürfen das Land nicht verlassen. Mit Gleichberechtigung hat diese Regel in Zeiten, in denen auch viele Frauen an der Front sind, nicht viel zu tun.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Hochzeit in Uniform an der Front in der Ukraine: "Wer weiß, was morgen ist"

"Es passiert jeden Tag": Chinas Geheimpolizei verfolgt Chinesen in der EU

Vermächtnis der Holocaust-Künstler: Ungarn stellt Werke aus