Vom Sozialarbeiter zum Totengräber - im umlagerten Mariupol werden Hunderte Leichen bestattet

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Von Andrea Büring
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Tausende Menschen sitzen in Mariupol fest und hoffen darauf, bald aus der Stadt herausgebracht zu werden. Ein Hilfskonvoi aus Saporischschja ist auf dem Weg, um sie zu retten.

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Nahrungsmittel und Medizin auf dem Weg nach Mariupol. Auf der Rückfahrt soll der Konvoi Menschen aus der Stadt herausbringen. Die Busse aus Saporischschja in der Südostukraine machten sich an diesem Donnerstag auf nach Mariupol, das seit Tagen von russischen Soldaten belagert wird. Eine riskante Fahrt, da vielerort gekämpft wird.

Die ukrainischen Behörden beschuldigen Russland, ein Kinderkrankenhaus bombardiert zu haben. Seit Beginn der Belagerung kamen insgesamt etwa 1.300 Zivilistinnen und Zivilisten ums Leben. Diese werden derzeit in Massengräbern beerdigt, da die Infrastruktur zerstört wurde.

"Ich will nur, dass das alles vorbei geht", meint der Sozialarbeiter Wolodymyr Bykovskyi, der dabei hilft, die Leichen zu begraben. "Ich weiß nicht, wer schuld ist order recht hat oder wer mit allem angefangen hat. Verdammt sollen sie alle sein. Wie es mir damit geht? Das Leben muss weiter gehen."

Mariupol ist eine der am härtesten getroffenen Städte, seitdem der Krieg am 24. Februar begann. Zu dem Zeitpunkt hatte die Stadt eine halbe Million Einwohnerinnen und Einwohner. Die meisten sind noch dort. Sie überleben trotz Wasserknappheit und fehlender Heizungen, Medikamente und Lebensmittel. Tetiana Bondar steht an, um ihre Wasserration zu holen. "Meine neun Kinder leben noch. Betet für Mariupol, wir werden von allen Seiten angegriffen. Betet für Mütter und Kinder, es ist schlimm hier. Wir haben kein Wasser, kein Essen, kein Strom. Es ist beänstigend, das durchzumachen."

Obwohl der Beschuss des Kinderkrankenhauses in Mariupol im Ausland scharf verurteilt wurde, gelang es nicht, eine Waffenruhe durchzusetzen, um die Stadt zu evakuieren.

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