Annäherung in Antalya: Armenien und Türkei wollen Normalisierungsphase fortsetzen

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Von Euronews mit DPA/AFP
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Weitere Annäherung zwischen Armenien und Türkei, Außenminister sprechen von einem "produktiven und konstruktiven" Dialog in Antalya.

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Der türkische und der armenische Außenminister haben sich für die Fortsetzung der Bemühungen um Annäherung zwischen ihren beiden Ländern ausgesprochen. Das als "produktiv und konstruktiv" bezeichnete Treffen kam am Samstag im Rahmen des Diplomatie-Forums im türkischen Antalya zustande.

Das armenisch-türkische Verhältnis gilt seit Jahrzehnten als hoch belastet, nun scheinen die Zeichen auf Annäherung zu stehen.

Diplomatische Beziehungen ohne Vorbedingungen

Der armenische Außenminister Ararat Mirosjan sagte nach dem Gespräch, man habe sich auf eine Fortsetzung der Normalisierungsphase geeinigt mit dem Ziel, diplomatische Beziehungen ohne Vorbedingungen aufzunehmen und die Grenzen zu öffnen.

Mevlüt Cavusoglu betonte, dass sich auch Aserbaidschan zufrieden mit den unternommenen Schritten in Richtung einer Normalisierung zwischen der Türkei und Armenien zeige. Das habe man ihm bei einem jüngsten Besuch in Baku bestätigt. Aserbaidschan unterstütze den Prozess.

Aserbaidschan unterstützt den Prozess

Die diplomatischen Kontakte zwischen den Nachbarländern Türkei und Armenien waren bis Dezember vergangenen Jahres jahrelang ausgesetzt. Die Grenze zwischen beiden Staaten ist seit 1993 geschlossen.

Im Januar hatten Sondergesandte Ankaras und Eriwans erste Gespräche zur Wiederannäherung begonnen.

Das Verhältnis zwischen den Nachbarstaaten ist durch mehrere Konflikte belastet - unter anderem durch den Genozid an den Armeniern im Ersten Weltkrieg. Rund 1,5 Millionen Armenier wurden Historikern zufolge damals Opfer systematischer Tötungen im Osmanischen Reich. Als dessen Rechtsnachfolgerin gibt die Türkei zwar Massaker an 300 000 bis 500 000 Menschen zu, weist die Einstufung als Völkermord aber zurück.

Die Türkei pflegt zudem enge Beziehungen zu Armeniens verfeindetem Nachbarland Aserbaidschan und unterstützte Baku im jüngsten Krieg um Berg-Karabach im Südkaukasus auch militärisch.

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