Der Krieg rückt nach Westen: Bericht aus Lutsk

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euronews-Reporterin Anelise Borges meldet sich aus der westukrainischen Stadt Lutsk. Sie hat mit einer Frau gesprochen, die Zeugin eines Angriffs wurde.

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euronews-Reporterin Anelise Borges berichtet aus der westukrainischen Stadt Lutsk:

„Wir sind nicht weit von dem Militärflugplatz entfernt, der am Freitagmorgen von Russland angegriffen wurde. Wir waren gerade dort und erhielten von einem Soldaten etwas, von dem er sagte, es sei ein Schrapnell von einer der Fernlenkwaffen, die diese Einrichtung getroffen haben. Ersten Berichten zufolge gibt es vier Tote. Bisher gab es noch keine amtliche Bestätigung der Todesopfer, aber an diesem Samstag sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj, dass bisher 1300 ukrainische Armeebedienstete in diesem Krieg ihr Leben verloren haben. Die Stimmung in diesem Teil der Ukraine ist deutlich schlechter geworden, seit Russland begonnen hat, den Westen des Landes ins Visier zu nehmen. In der Stadt Lutsk leben rund 200 000 Menschen. Viele von ihnen bekräftigen ihre Forderung nach einer Flugverbotszone über dem Land, bevor es zu spät ist", so Borges.

Russland intensiviert Angriffe auf Städte in der Ukraine

Seit 22 Jahren lebt die Ukrainerin Olena in der Nähe des Militärflugplatzes. Sie sagte, so etwas wie am Freitag habe sie noch nie gesehen. „Ich hob meinen Kopf und sah das durch die Luft fliegen. Zunächst war das wie Feuerwerk, dann gab es einen lauten Knall. Ich bin von dem Zaun heruntergesprungen und habe meinem Freund gesagt: Wir müssen unsere Ausweise holen und dann weggehen“, sagte sie.

Doch sie wusste nicht, wohin sie gehen sollte, kehrte zurück und begann aufzuräumen. „Die Vereinigten Staaten sagen, dass die NATO nicht helfen will. Sie haben diesen nervigen Militär, diesen alten Mann. Sie sagen, dass Moskau und Kiew das unter sich ausmachen müssen. Aber Putin ist in seinem Bunker verrückt geworden“, meint Olena.

Ihre Tochter und ihre Familie haben den Ort schon verlassen und könnten bald zu den fast drei Millionen Menschen gehören, die ins Ausland geflohen sind.

„Die Behörden in der Ukraine sagen, dass auch belarussische Einheiten auf ihr Gebiet eindringen könnten"

euronews-Reporterin Anelise Borges kommentiert: „Die Behörden in der Ukraine sagen, dass auch belarussische Einheiten auf ihr Gebiet eindringen könnten. Und sie beschuldigen Russland, seinen Verbündete durch Luftangriffe von der Ukraine aus in den Krieg hineinziehen zu wollen. Der ukrainische Präsident Selenskyj hat mit Olaf Scholz und Emmanuel Macron gesprochen, nachdem diese mit Wladimir Putin telefoniert hatten. Sie betonten, dass die diplomatischen Bemühungen fortgesetzt werden, während der Krieg näher an Europa heranrückt."

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