New York Times-Journalist Brent Renaud (50) in der Ukraine getötet

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Der US-Journalist und Filmemacher Brent Renaud ist bei Irpin unweit von Kiew erschossen worden. Er hatte auch für die New York Times gearbeitet, war aber nicht für die Zeitung im Kriegsgebiet in der Ukraine.

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Die New York Times hat den Tod des US-Journalisten und Filmemachers Brent Renaud im Kriegsgebiet in der Ukraine bestätigt. Der 50 Jahre alte Reporter war aber nicht für die New York Times vor Ort. Er hatte seit langen Jahren aus den Kriegsgebieten im Irak und in Afghanistan sowie über das Erdbeben auf Haiti berichtet.

Brent Renaud wurde an diesem Sonntag in Irpin unweit der ukrainischen Hauptstadt Kiew getötet. Ein weiterer US-amerikanischer Journalist wurde offenbar durch Schüsse verletzt und in ein Krankenhaus gebracht, wie ukrainische Behörden melden.

Laut Angaben der Polizei von Kiew war Renaud mit anderen ausländischen Reporterinnen und Reportern in einem Fahrzeug unterwegs, das von russischen Truppen beschossen wurde.

Die Journalistin Jane Ferguson, die für den nichtkommerziellen US-Sender PBS aus der Ukraine berichtet, schreibt auf Twitter: "Wir haben soeben die Stelle am Straßenrand in der Nähe von Irpin verlassen, wo die Leiche des amerikanischen Journalisten Brent Renaud zugedeckt lag. Die ukrainischen Sanitäter konnten nichts mehr für ihn tun. Ein entsetzter ukrainischer Polizeibeamter schrie: "Sagen Sie Amerika, sagen Sie der Welt, was sie einem Journalisten angetan haben.""

Irpin wurde an diesem Sonntag weiter von auf die Hauptstadt vorrückenden russischen Truppen angegriffen. Seit Tagen kamen auch fliehende Menschen dort ums Leben. Über humanitäre Korridore sollten eigentlich Hunderte Menschen aus Irpin evakuiert werden.

Der Deputy Managing Editor der US-Zeitung Cliff Levy schrieb auf Twitter: "Die New York Times hat mit großer Betroffenheit vom Tod des amerikanischen Journalisten Brent Renaud in der Ukraine erfahren. Brent war ein talentierter Fotograf und Filmemacher, aber er war nicht im Auftrag der @nytimes in der Ukraine."

Brent Renaud hatte zusammen mit seinem Bruder Craig zahlreiche - auch preisgekrönte - Dokumentarfilme und -serien auch für den Sender HBO erstellt u.a. über den Kampf um Mossul im Irak und Drogenkartelle in Lateinamerika. Ihre Serie "Off to War" handelt von Mitgliedern der Nationalgarde in Arkansas, die in den Krieg im Irak geschickt werden.

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