Nach Raketenangriff bei Lwiw: Ukrainer nirgendwo mehr sicher

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Von Anelise Borges
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In Lwiw organisieren sich Freiwillige, um ihren Landsleuten zu helfen.

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Mindestens dreißig Menschen wurden bei dem tödlichsten Angriff Russlands seit Beginn des Krieges getötet. Während Moskau seine Offensive in der Ukraine am Sonntagmorgen ausweitet hat, wurde eine Militäreinrichtung getroffen, nur 20 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt.

Eine Einrichtung, die früher von NATO-Truppen genutzt wurde, als diese hier Übungen durchführten, bevor sie sich im Februar zurückzogen, und eine Basis, die nun von ausländischen Freiwilligen genutzt wurde, um sich dem Kampf an der Seite ukrainischer Staatsangehöriger anzuschließen.

Augenzeugen des Angriffs berichteten, dass sich der Himmel rot färbte, als russische Jets die Marschflugkörper über der Region abfeuerten. Viele Menschen hier in Lwiw sagen, es ist offensichtlich: sie sind nirgendwo mehr sicher.

Lwiw hat sich seit Beginn des Krieges völlig verändert. Viele Menschen, die durch den Krieg vertrieben wurden, sind hierher gereist, und Ukrainer:innen aus dem Ausland kamen hierher, um bei der Krise zu helfen.

Wie die Gruppe, die ich im Keller einer Brauerei im Zentrum von Lwiw getroffen habe. Sie arbeiten daran, eine Datenbank aufzubauen, um hilfsbedürftige Ukrainer:innen mit Europäer:innen in Kontakt zu bringen, die ihnen helfen können.

Die Freiwilligen dort brauchen jede Hilfe, die sie bekommen können, nicht nur von Regierungen, sondern auch von Privatpersonen, wie einer der Freiwillige erklärt:

"Wir hoffen, dass es viele Europäer sein werden, aber wir können jetzt schon sehen, dass einige Europäer hierher kommen, um uns zu helfen und bereit sind, die Menschen in Hotels unterzubringen oder zu helfen, damit ihr Leben während dieses Krieges so bequem wie möglich zu machen.

Es gibt zwei Dinge, zwei Botschaften: Erstens, Hilfe bei der Logistik. Zweitens: Hilfe bei der Aufnahme von Menschen in dieser Zeit des Krieges, damit sie sich wohl fühlen.

Und ich spreche mehr über die Kinder, dass sie die Sprache lernen - und vielleicht zur Schule gehen können oder so. Das ist sehr wichtig, denn ich möchte nicht, dass ihre Erinnerungen an die schlimmen Dinge, die sie gesehen haben, zurückkommen."

Unter den 400.000 Menschen, die derzeit in Mariupol im Südosten der Ukraine festsitzen und, wo die russischen Streitkräfte am Wochenende innerhalb von 24 Stunden 22 Luftangriffe geflogen haben sollen, sind auch Kinder.

Versuche, Zivilisten aus Mariupol zu bringen, sind bisher gescheitert, da die humanitären Korridore ständig unter Beschuss stehen.

Wenn es den Menschen gelingt, die Hafenstadt verlassen, werden sie schließlich hierher zum Hauptbahnhof Lwiw kommen. Das heißt, wenn diese Stadt bis dahin noch in der Lage ist, sie aufzunehmen.

Euronews-Korrespondentin Anelise Borges  (__@AnneliseBorges) berichet derzeit aus Lwiw, Ukraine.

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