Ukraine-Krieg: Kiew stellt sich auf russische Belagerung ein

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Von Euronews mit dpa, AP
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In Kiew stellt man sich auf eine längere russische Offensive ein. Die Stadt hat ihre Lebensmittelvorräte aufgestockt.

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Nach dem russischen Angriff auf den ukrainischen Militärstützpunkt Jaworiw versuchen immer mehr Menschen, die nahegelegene Stadt Lwiw in Richtung Polen zu verlassen.

Am Wochenende konnten rund 5.500 Menschen aus umkämpften und belagerten Städten über Fluchtkorridore in andere Ortschaften gebracht werden.

Nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur TASS erklärte das russische Verteidigungsministerium, dass auf dem Militärgelände bis zu 180 "ausländische Söldner" getötet und zahlreiche - aus dem Ausland gelieferten Waffen - zerstört worden seien. Zudem wolle Russland die "Vernichtung der auf dem Territorium der Ukraine eingereisten Söldner" fortsetzen.

US-Außenminister Antony Blinken verurteilte den russischen Angriff auf Twitter und forderte ein Ende der Brutalität.

Bei dem Raketenangriff in Jaworiw an der polnischen Grenze wurden 35 Menschen getötet, mindestens 130 verletzt. Viele von ihnen mussten im Krankenhaus behandelt werden.

In Kiew bereitet man sich auf eine Belagerung durch russische Truppen vor. So seien Lebensmittelvorräte für zwei Wochen angelegt worden. Es seien Vorräte mit Lebensmitteln angelegt worden, um zwei Millionen Kiewer zwei Wochen lang zu versorgen, erklärte die Stadtverwaltung.

Russische Staatsmedien zeigten einen Militärkonvoi, der sich auf die Hauptstadt zu bewegte. In den Vororten von Kiew war es am Wochenende bei Irpin und Makariw zu heftigen Gefechten gekommen.

Ukrainische Soldaten bereiten sich nach eigenen Angaben auf einen größeren Angriff der nördlich von Kiew stationierten russischen Streitkräfte vor.

"Sie passen ihre Taktik an, indem sie Minen auf Stellungen schießen. Sie bereiten sich darauf vor, gegen Kiew in die Offensive zu gehen, deshalb versuchen sie, uns Angst zu machen", sagte ein ukrainischer Soldat.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verließ erstmals seit Kriegsbeginn öffentlich seinen Amtssitz, um verwundete Soldaten in einem Militärkrankenhaus zu besuchen. Er forderte die NATO erneut dazu auf, eine Flugverbotszone über der Ukraine einzurichten. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis russische Raketen auf NATO-Territorium einschlügen, so Selenskyj.

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