Iran gibt inhaftierter Doppelstaatlerin britischen Pass zurück

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Von su mit dpa
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Die seit sechs Jahren im Iran festgehaltene britisch-iranische Journalistin Nazanin Zaghari-Ratcliffe hat von den iranischen Behörden ihren britischen Reisepass zurückbekommen. Die Entwicklung schürt Hoffnungen auf eine baldige Freilassung.

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Die seit sechs Jahren im Iran festgehaltene britisch-iranische Journalistin Nazanin Zaghari-Ratcliffe hat von den iranischen Behörden ihren britischen Reisepass zurückbekommen. Das teilte die Labour-Abgeordnete Tulip Siddiq, die sich für ihre Freilassung einsetzt, auf Twitter mit.

Sie sei weiter bei ihrer Familie in Teheran, wo sie unter Hausarrest steht. Auch ein Verhandlungsteam halte sich in der iranischen Hauptstadt auf.

Die Entwicklung schürt Hoffnungen auf eine baldige Freilassung. Zaghari-Ratcliffe, Mitarbeiterin einer Journalisten-Stiftung (Thomson Reuters), war 2016 nach einem Besuch bei ihren Eltern unter Spionagevorwürfen verhaftet worden. Sie soll versucht haben, die Regierung zu stürzen, wurde von einem Revolutionsgericht zu fünf Jahren Haft verurteilt und später zu einem weiteren Jahr. Während der Corona-Pandemie kam sie aus dem Gefängnis in Hausarrest.

Ihr britischer Ehemann Richard Ratcliffe setzt sich für ihre Freilassung ein. Das Paar hat eine minderjährige Tochter.

FAUSTPFAND FÜR ALTE FORDERUNGEN?

Vermutet wird, dass der Iran mit dem Vorgehen gegen Zaghari-Ratcliffe die Zahlung alter britischer Schulden aus der Zeit vor der Islamischen Revolution 1979 erzwingen will. Es geht um 400 Millionen Pfund (etwa 474 Millionen Euro) aus einer Panzerbestellung, die dann nie ausgeliefert wurde. London signalisierte in den vergangenen Monaten, die Schulden begleichen zu wollen.

Der Iran erkennt doppelte Staatsbürgerschaften seiner Bürger generell nicht an („Guardian“).

su mit dpa

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