Wahlkampf in Frankreich: Kandidaten positionieren sich zum Ukraine-Krieg

Macron bei der Fernsehsendung "Frankreich angesichts des Krieges": Eine Debatte mit den anderen KandidatInnen lehnte er ab.
Macron bei der Fernsehsendung "Frankreich angesichts des Krieges": Eine Debatte mit den anderen KandidatInnen lehnte er ab. Copyright Ludovic Marin/AP
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Von euronews
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Die Krise stand im Mittelpunkt eines Fernsehauftritts von acht der zwölf KandidatInnen. Frankreich wählt im April.

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Weniger als einen Monat vor der ersten Runde der Präsidentschaftswahl in Frankreich hat ein Großteil der Kandidatinnen und Kandidaten im Fernsehsender TF1 Stellung vor allem zu den Konsequenzen des Ukraine-Kriegs genommen. Eine klassische Debatte gibt es nicht, da Amtsinhaber Emmanuel Macron nicht im Rededuell gegen seine HerausforderInnen antreten will. 

Die in den Umfragen Zweitplatzierte Marine Le Pen vom rechtsradikalen "Rassemblement National" (Nationaler Zusammenschluss) warnte unter anderem vor Weizenknappheit, die zu Hungersnöten und einer großen Flüchtlingsbewegung aus Afrika führen könnte.

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Sie wolle keine Sanktionen gegen Russland, die den Französinnen und Franzosen schaden, so Le Pen.Ludovic Marin/AP

Eric Zemmour, Gründer der ebenfalls rechtsradikalen Bewegung "Reconquête" (Wiedereroberung), kritisierte, wegen des Krieges werde nicht mehr darüber geredet, dass die französische Bevölkerung ersetzt werde. Der Publizist vertritt die Verschwörungstheorie einer großen "Umvolkung".

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Eric Zemmour findet, dass der Krieg das wichtigste Thema überschattet: die angebliche "Umvolkung" FrankreichsLudovic Marin/AP

Gasembargo und Kaufkraft waren wichtige Themen

Die Konservative Valérie Pécresse warf der EU vor, die Alarmzeichen vor dem Ausbruch des Krieges nicht gesehen zu haben. Wie auch die aktuelle Regierung hält sie ein komplettes Embargo gegen russisches Gas- und Benzin nicht für möglich.

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Pécresse steht in den Umfragen an dritter Stelle gleichauf mit Jean-Luc MélenchonLudovic Marin/AP

Amtsinhaber Emmanuel Macron verteidigte die bisherigen Hilfen zur Verbesserung der Kaufkraft seiner Landsleute angesichts der Inflation und kündigte weitere Maßnahmen an. Er führt derzeit die Umfragen an.

Bei den linken Parteien warf die Sozialistin Anne Hidalgo Macron vor, zu wenig für den Klimaschutz zu tun und soziale Ungleichheiten zu verschärfen.

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Die Pariser Bürgermeisterin Hidalgo von der ehemaligen Regierungspartei der Sozialisten liegt abgeschlagen bei 2-3%.Ludovic Marin/AP

Der Grüne Yannick Jadot forderte einen Stopp der russischen Energieimporte und massive Investitionen in Erneuerbare Energien.

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Jadot liegt bei 5%.Ludovic Marin/AP

Eine Position, die Linksaußen Jean-Luc Mélenchon nicht teilt. Er forderte stattdessen die internationale Isolation Russlands und Sanktionen gegen Oligarchen.

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Mélenchon ist gegen Waffenlieferungen an die Ukraine.Ludovic Marin/AP

Der Kommunist Fabien Roussel forderte ein staatliches Einfrieren der Benzinpreise.

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Gegen den Kommunisten Roussel wird wegen Veruntreuung öffentlicher Gelder ermittelt.Ludovic Marin/AP

An dem Fernsehauftritt am Montag nahmen acht von zwölf KandidatInnen teil. Die erste Runde der Präsidentschaftswahl findet am 10. April statt. Der Sieger oder die Siegerin wird dann vermutlich in einer Stichwahl am 24. April bestimmt.

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