Eigentlich sollten diese Wunschkinder schon längst wohl behütet in den Armen ihrer ausländischen Eltern ruhen. Doch wegen des Krieges stecken Dutzende von Leihmüttern auf die Welt gebrachte Babys im Schutzbunker fest und werden, so gut es geht von ukrainischen Pfleger:innen versorgt.
Das Weinen neugeborener Babys hallt herzzerreißend durch einen Luftschutzbunker in der belagerten ukrainischen Hauptstadt Kiew. Eigentlich sollten diese Wunschkinder schon längst wohl behütet in den Armen ihrer ausländischen Eltern ruhen.
Doch wegen des Krieges stecken Dutzende von Leihmüttern auf die Welt gebrachte Babys im Schutzbunker fest und werden, so gut es geht von ukrainischen Pfleger:innen versorgt.
Eine von ihnen erklärt: "Sie müssen verstehen, es ist Krieg. Nicht jeder schafft es herzukommen. Alle Flughäfen sind geschlossen, also können die Eltern ihre Babys nicht abholen."
Die meisten Mitarbeiter des Zentrums sind fort - haben das Land verlassen, um sich und ihre Familien in Sicherheit zu bringen. Zurückgeblieben sind freiwillige "Babysitter", Krankenschwestern, Reinigungs- und Küchenpersonal.
Mehr als 20 Babys werden in der behelfsmäßigen Säuglingsstation unter der Erde rund um die Uhr betreut. Das schafft emotionale Bindungen.
"Wir lieben alle Babys. Sie werden Teil unserer Herzen, unserer Familie, und wenn die Eltern sie mitnehmen, weinen wir."
Die kommerzielle Leihmutterschaft ist in der Ukraine legal. Paare aus Europa, den USA und anderen Ländern erfüllten sich hier den langgehegten Kinderwunsch. Bislang. Wie viele Babys von Leihmüttern derzeit in der Ukraine zur Welt kommen und nicht abgeholt werden können, ist nicht bekannt. Bis kurz vor Beginn des russischen Einmarsches wurden noch Embryonen eingesetzt.
Reproduktionsklinik Biotexcom informiert ihre Kundschaft aus dem Ausland per Youtube-Videos und Facebook-Posts. Die Klinik gewährleiste weiterhin die Sicherheit der Babys, heißt es auf ihrer Internetseite. Der Chefarzt hole die Neugeborenen "eigenhändig" nach der Entbindung ab und bringe sie an einen sicheren Ort, wo sie von Babysitterinnen rund um die Uhr betreut würden
Bereits am 28. Februar warnte die Firma Wunsch-Eltern davor, Leihmütter wegen des Krieges für die Geburt ins Ausland zu holen. Dies sei nicht legal.