Der Lobito-Korridor in Angola: Motor für Investitionen und Wachstum

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Von Chris Burns
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Der Lobito-Korridor ist eine einzigartige Gelegenheit für Angola, ein Tor vom Atlantik zu rohstoffreichen Regionen im Kongo und Sambia zu werden.

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Durch die Verbindung des Atlantikhafens Lobito mit der Benguela-Eisenbahn können über den Lobito-Korridor Kupfer und Kobalt aus Minen in Sambia und dem Kongo schneller transportiert werden. In dieser Folge von Business Angola geht es um Angolas Pläne, den Hafen zu privatisieren und neue Investoren anzuziehen. Auf diese Art und Weise will man die Wirtschaft breiter aufstellen. Im Hafen von Luanda hat bereits DP World investiert, um die Effizienz des Terminals zu steigern. Im Hafen von Lobito gibt es ein neues Terminal für die Verladung von Kupfer und anderen Erzen von Zügen auf Schiffe. Entlang des Lobito-Korridors liegt Angolas landwirtschaftliches Kernland. Dort wohnen Millionen potenzielle Passagiere und Verbraucher. In der Folge werden auch mehr Arbeitsplätze für Angolaner entstehen.

In dieser Folge von Business Angola zeigen wir die vielen Geschäftsmöglichkeiten auf, die sich durch die Privatisierung des Hafens von Lobito und der Eisenbahn des Lobito-Korridors ergeben. Es ist eine einzigartige Gelegenheit für Angola, ein Tor vom Atlantik zu den rohstoffreichen Regionen des Kongo und Sambia zu werden.

Auftrieb für die Wirtschaft

Die Provinz Benguela soll zum Zentrum für Handel und Entwicklung im südlichen Afrika werden.

Der Atlantikhafen Lobito bildet zusammen mit der Benguela-Eisenbahn den Lobito-Korridor, der mehr als 1300 Kilometer tief in den Kontinent hineinreicht. Er ist die schnellste Exportroute für Kupfer, Kobalt und andere Erze aus Sambia, dem Kongo und anderen Ländern.

Nach der Renovierung der Eisenbahnstrecke wird jetzt der Hafen von Lobito mit einer 20-jährigen Konzession privatisiert. Damit will Angola Investoren anziehen und die Wirtschaft ankurbeln.

"Der Hafen von Lobito bietet die Chance, ein Netzwerk an der Atlantikküste zu schaffen, um Waren und Produkte aus Sambia und dem Kongo an die Küste zu importieren und zu exportieren", sagt Pedro Neto, Geschäftsführer von Eaglestone. "Der Hafen bietet eine Alternative zur Küste des Indischen Ozeans".

Für den Leiter einer Investmentbanking-Beratungsfirma, der seit mehr als 20 Jahren in Angola lebt, geht es um mehr als um den Transport von Rohstoffen:

"Genauso wie man Kupfer und Mangan aus dem Kongo und Sambia exportieren kann, kann man auch Waren über den Hafen von Lobito ins Landesinnere bringen. Entlang des Eisenbahnkorridors gibt es einen landwirtschaftlichen Sektor: Das könnte ein wichtiger Punkt für die Entwicklung des Hafens sein."

Wirtschaft breiter aufstellen

Die Privatisierung des Hafens von Lobito und der Benguela-Eisenbahn ist Teil des Plans der angolanischen Regierung, die Wirtschaft des Landes mithilfe privater Investoren breiter aufzustellen. Die Weltbank unterstützt diese Idee.

João Fernandes, Koordinator der Kommission zur Bewertung des Hafens von Lobito, sagt: "Beim Masterplan des Verkehrsministeriums spielt der Hafen von Lobito und der Lobito-Korridor eine große Rolle. Mit der Beteiligung von Ausländern können wir unsere Infrastruktur und unsere Effizienz verbessern.

Luanda geht mit gutem Beispiel voran

In Angolas größtem Hafen in Luanda sind bereits ausländische Investoren aktiv: DP World, das Hafenmanagementunternehmen aus Dubai, hat Anfang des Jahres den Zuschlag für den Hafen erhalten.

"Wir haben 30 Lkws für das Gelände erhalten. In den nächsten Tagen werden wir Gabelstapler und Umschlaggeräte sowie einen zusätzlichen Mobilkran erhalten, der die Effizienz des Terminals steigern wird", so Francisco Pinzon, Geschäftsführer von DP World Luanda. Er sieht auch für Lobito großes Potenzial: "Der Hafen von Lobito verfügt über eine hervorragende Infrastruktur und hat das Potenzial, das Tor zum südlichen Teil des Kongo und auch zu Sambia zu werden."

Die Eisenbahn - ein billiges und umweltfreundliches Verkehrsmittel

Das hat auch die Erbauer der Benguela-Eisenbahn vor mehr als einem Jahrhundert angetrieben. Jetzt will man den Lobito-Korridor mithilfe privater Investoren ins 21. Jahrhundert bringen.

"Der Schienenverkehr ist das billigste Transportmittel. Auf diese Weise werden große Mengen umweltfreundlich transportiert", meint Jesus Nelson Pereira Martins, Präsident, Vorsitzender des Ausschusses für die Bewertung öffentlicher Ausschreibungen.

Lobito ist bereits für einen größeren Umschlag gerüstet, mit einem neuen Terminal zum Umladen der Waren von Zügen auf Schiffe.

"Nach der Wiederherstellung der Eisenbahninfrastruktur wollte man ein spezielles Terminal nur für Erze einrichten", so Martins.

Mehr Industrien, mehr Arbeitsplätze

Ein weiterer wichtiger Punkt: Ein breiteres Spektrum an Gütern in beide Richtungen - für mehr Industrien, Verbraucher und Fahrgäste.

"Die Bahnlinie verläuft an 32-34 Prozent der landwirtschaftlichen Produktion Angolas. In den vier Provinzen entlang der Bahnlinie leben etwa sechs Millionen Menschen", erklärt Neto.

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Das bedeutet auch mehr Arbeitsplätze für Menschen wie für Lokführer Elmo Otávio bei Benguela Railroads (CFB):

"Der Lobito-Korridor ist für Afrika sehr wichtig, denn mit dem Hafen in Lobito gibt es eine große Dynamik in Bezug auf den Transport von Lobito ins ehemalige Belgisch-Kongo."

Euronews-Reporterin Dinamene Cruz vor Ort: "Mit der Privatisierung des Hafens von Lobito in Benguela und der Eisenbahn im Lobito-Korridor bahnt sich in Angola ein echter sozialer und wirtschaftlicher Wandel an."

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