Krieg in der Ukraine: Landwirte sind von ihrer Wehrpflicht freigestellt

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Von Katharina Sturm
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Während der Krieg in der Ukraine weitergeht, wurden die ukrainischen Landwirte von ihrer Wehrpflicht freigestellt. Sie unterstützen ihr Land auf andere Art und Weise. Aber auch sie haben große Probleme.

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Die ukrainischen Landwirte arbeiten trotz des Krieges weiter.

Als der Krieg begann, machte die Regierung der Ukraine viele Menschen in den militärischen Einsatz mobil. Die Bauern wandten sich daraufhin an das Landwirtschaftsministerium. Sie haben nun ein Schreiben erhalten, das sie von ihrer Wehrpflicht für die nächsten 6 Monate freistellt. Sie müssen also nicht in den Krieg ziehen.

"Das Leben geht weiter. Kälber werden geboren und Milch wird gemolken. Das Militär hat seinen Kampf, die Landwirte ihren eigenen. Wir müssen unsere Soldaten und unser Volk ernähren.", erklärte ein ukrainischer Landwirt.

Die Folgen des Krieges für die ukrainische Produktion im Jahr 2022 werden auf der ganzen Welt zu spüren sein. In vielen Ländern wird mit höheren Lebensmittelpreisen gerechnet. In anderen Ländern könnte es sogar zu Nahrungsmittelknappheit und Hungerkatastrophen kommen.

Die Landwirte haben eine Menge Probleme. Sie können nicht über die Häfen exportieren, da diese aktuell geschlossen sind. Dadurch fände kein Handel mehr statt, sagt ein ukrainischer Landwirt. Sie könnten ihr Getreide so nicht verkaufen. Trotzdem müssen sie aber die Produkte kaufen, die sie benötigen, um weiterzuarbeiten. Das finanzielle Ungleichgewicht sei gravierend.

Wir haben einen großen Mangel an Bargeld!
Serhiy Vakhnyuk
ukrainischer Landwirt

Ein Professor der Wirtschaftshochschule aus Kiev erklärt, wenn die Häfen am Schwarzen Meer für den Export geschlossen bleiben, könne ein Großteil der Exporte das Land zwar immer noch per Lkw oder Bahn verlassen, aber die Kosten für den Transport würden dadurch erheblich steigen. Wenn der Krieg nicht vor Ende März beendet wird, würde es nach dem Sommer dieses Jahres keine Exporte mehr aus der Ukraine geben. Das wird vor allem die ohnehin instabilen Länder Nordafrikas und des Nahen Ostens treffen.
Die Lebensmittelpreise könnten sich gegenüber den Preisen vom Januar verdoppeln, sodass Brot für die Menschen in diesen Regionen unbezahlbar wird. Russland hat seine Grenzen bereits für Weizenexporte geschlossen, und die Exporte der Ukraine wurden durch die Schließung der ukrainischen Häfen durch russische Kriegsschiffe praktisch unmöglich gemacht.

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