Lebensmittelengpässe und Hungersnöte: Wie sich der Krieg auf den Alltag auswirkt

Die Brotpreise sind ortsweise stark gestiegen
Die Brotpreise sind ortsweise stark gestiegen Copyright Michel Euler/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved
Von euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Die Vereinten Nationen warnen vor schweren Folgen, unter anderem in Ländern, die von Getreideeinfuhren abhängen.

WERBUNG

Der ukrainischen Landwirtschaft drohen aufgrund des Krieges große Ernteeinbußen, die bei Erzeugnissen wie Weizen für Engpässe sorgen könnten. Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen warnt, die durch den Krieg steigenden Preise und eine Finanzierungslücke machten die Kürzungen von Lebensmittellieferungen unter anderem in den krisengeplagten Jemen wahrscheinlich.

Der französische Außenminister Jean-Yves Le Drian meint, die Auswirkungen auf die Landwirtschaft seien nicht auf die Sanktionen gegen Russland zurückzuführen: „Wir kennen die Bedeutung des Getreideanbaus in der Ukraine und Russland. Wir sehen die Folgen des Krieges: Es ist unmöglich, zu ernten, auszusäen und zu exportieren. Es sind nicht die Sanktionen, die schwere Störungen der weltweiten Nahrungsmittelversorgung zur Folge haben, sondern der Krieg, weil es keine Nahrungsmittelsanktionen gibt. Es ist der Krieg, der für die Gefahr von Hungersnöten sorgt“, so Le Drian.

Sonnenblumenöl: Der Krieg in der Ukraine hat die Küche erreicht

Das betrifft insbesondere Länder, die auf Getreideeinfuhren angewiesen sind. In Teilen Afrikas kommt erschwerend hinzu, dass in der Sahelzone und im Osten des Kontinents Dürre herrscht. Auch der Einfluss extremistischer Gruppierungen und wirtschaftliche Auswirkungen der Pandemie wirkten sich gebietsweise verheerend aus, warnen die Vereinten Nationen.

Ägypten: Brotpreis festgelegt

In Algerien ist der Verkauf von Getreide und Zucker eingeschränkt worden, das Land erwägt mittlerweile, das selbstauferlegte Einfuhrverbot für französischen Weizen aufzuheben. Diplomatische Unstimmigkeiten hatten Algerien im vergangenen Jahr bewogen, das Getreide nicht mehr in Frankreich zu kaufen. In Ägypten, das ebenfalls von Importen abhängt, hat die Regierung entschieden, den Brotpreis festzusetzen und droht bei Verstößen mit hohen Strafen. In dem Land kostete Brot zuletzt rund doppelt so viel wie vor dem Beginn des russischen Einmarsches in die Ukraine.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

756 Tage Ukraine-Krieg: Neue EU-Sanktionen gegen Russland - und wie weiter?

Ukraine: blutige Bilanz nach zwei Jahren des russischen Angriffskriegs

Nur 10% der Europäer glauben, dass die Ukraine Russland besiegen kann