Freier offener Indo-Pazifik: Madagaskars Hafen soll 4 Mal größer werden

Freier offener Indo-Pazifik: Madagaskars Hafen soll 4 Mal größer werden
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Von Damon Embling
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Der Hafen von Toamasina ist das Lebenselixier Madagaskars. Jetzt soll die Frachtkapazität erhöht werden - um das Vierfache, mit Finanzierung und Know-how aus Japan.

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**Der Hafen von Toamasina ist das Lebenselixier Madagaskars. Er schlägt rund 80 Prozent der inländischen und weltweiten Waren um. Jetzt soll die Frachtkapazität erhöht werden - um das Vierfache, mit Finanzierung und Know-how aus Japan. Ziel ist nicht nur, eine bessere Anschlussfähigkeit und mehr Wohlstand in Madagaskar zu erreichen, sondern einen Baustein für die Vison eines freien und offenen indo-pazifischen Raums zu legen. **

Der Hafen von Toamasina verbindet die Region mit Asien, Europa, den Golfstaaten und anderen afrikanischen Ländern. Achtzig Prozent der inländischen und weltweiten Waren werden hier umgeschlagen – alles, von Lebensmitteln bis zu Autos. Aber weil die Bevölkerung Madagaskars wächst, muss auch der Hafen wachsen.

"Die Infrastruktur des Hafens ist veraltet, sie ist 50 Jahre alt ist. Heute haben wir nur einen Containerkai mit begrenzter Tiefe und auch der Lagerraum ist knapp", erklärt der Geschäftsführer des Hafenverwaltung Eddy Avellin. 

Jetzt wird alles viel größer: Ein neuer 470 Meter langer Kai und ein Containerlagerplatz sollen entstehen. Auch die bestehenden Liegeplätze werden vertieft. Das ist ein enormer Schub für die Anschlussfähigkeit, denn so können in Zukunft mehr und noch größere Frachtschiffe kommen. Von etwa 250.000 Containern derzeit, sollen in Zukunft eine Million umgeschlagen werden. 

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Betonblöcke, die Wasser absorbieren, sind der Schlüssel zur Verwirklichung dieses größten Infrastrukturprojekts Afrikas. Über viereinhalbtausend davon werden benötigt, um den Wellenbrecher um 345 Meter zu verlängern. Dafür verwenden sie ein 4D-Sonar, erklärt der Ingenieur Sogawa Kota von der japansichen Firma Penta-Ocean Construction. "Mit dem 4D-Sonar kann man in Echtzeit überprüfen, wo sie installiert sind.“

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Nach Abschluss der Arbeiten an den Wellenbrechern wird dem Meer Land abgewonnen, um die neuen Anlagen zu errichten. Hinter all dem steht eine Partnerschaft zwischen Madagaskar und Japan. Das Land gewährt ein Entwicklungshilfe-Darlehen in Höhe von 350 Millionen Euro und stellt außerdem sein technisches Know-how zur Verfügung. 

Zwanzig Experten aus Japan und 50 Personen aus anderen Ländern unterrichten rund 600 madagassische Bauarbeiter:innen und rund 100 weitere madagassische Mitarbeiter:innen in Baumethoden. "Es ist das erste Mal, dass ich mit Japanern zusammenarbeite. Ich bin so aufgeregt, weil ich meinem Land etwas geben kann, wenn auch nur ein kleines bisschen, ich kann beitragen", sagt eine von ihnen, die Ingenieurin Sitraka Jean D’Annie Rabemanjakasoa aus Madagaskar.

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"Durch die Zusammenarbeit mit den Japanern habe ich eine Menge gelernt. Bevor das Projekt angefangen hat, sind wir zu einer Schulung nach Japan gereist", so Emmanuel Julio Rajaonasy, der im Hafen von Toamasina arbeitet. 

Japan finanziert seit langem Entwicklungsprojekte auf dem afrikanischen Kontinent. Einige davon sollen dabei helfen, einen freien und offenen indo-pazifischen Raum zu verwirklichen – eine Vision, die von Japan und vielen anderen Ländern wie Australien, Indien und den USA geteilt wird - und offen ist für weitere Länder, die das selbe Ziel verfolgen. Der Hafen von Toamasina ist ein Herzstück.

Die japanische Regierung sei davon überzeugt, dass eine freie und offene internationale Ordnung auf der Grundlage der Rechtsstaatlichkeit in indopazifischen Raum Frieden und Wohlstand in der Region  gewährleisten würde, erklärt Tanaka Kaori von der japanischen Kooperationsagentur (JICA). 

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Für Frachtkranführer wie Gaetan, der seine Fähigkeiten in diesem Simulator verfeinert, ist der Ausbau des Hafens eine gute Nachricht. Man erwartet, dass nach dem Bau bis zu 1.000 neue Arbeitsplätze entstehen werden. Es ist ein wirtschaftlicher Aufschwung für die Stadt Toamasina. Und ganz allgemein für Madagaskar. Geplant sind bessere Straßen- und Bahnverbindungen sowie ein neues Verkehrs- und Frachtzentrum in der Hauptstadt Antananarivo.

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