Russland bombardiert weiterhin Gebiete in der Nähe von Kiew und Tschernihiw, trotz der Ankündigung die Kampfhandlungen an der nördlichen Front zurückzufahren.
Russland bombardiert weiterhin Gebiete in der Nähe von Kiew und Tschernihiw, obwohl Moskau eigentlich angekündigt hatte, seine Kampfhandlungen an der nördlichen Front deutlich zurückzufahren. Der kurze Hoffnungsschimmer nach den Friedensgesprächen in der Türkei am Dienstag ist verloschen.
Selenskyj : Russland zieht sich nicht freiwillig zurück
Etwa 20 % der russischen Truppen wurden zurückgezogen. Wie aber der ukrainische Präsident in seiner nächtlichen Ansprache betonte, ziehe sich Russland nicht freiwillig aus den Gebieten um die Hauptstadt zurück, sondern werde dort von der ukrainischen Armee verdrängt.
Gleichzeitig stelle Kiew einen Aufmarsch russischer Truppen für neue Angriffe im Donbass fest, sagte Wolodymyr Selenskyj. Und darauf bereite man sich vor. Die ukrainische Führung vertraue nicht auf schöne Worte. Wie es wirklich sei, zeige die Situation auf dem Schlachtfeld.
"Und das ist im Moment das Wichtigste. Wir werden nichts aufgeben. Und wir werden um jeden Meter unseres Landes, um jeden unserer Mitbürger kämpfen."
Moskau bestätigt Verlegung der Truppen in den Donbass
Das russische Verteidigungsministerium hat bereits bestätigt, dass es Truppen verlegen wird, so Igor Konashenkov, Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums: "Das Ziel der Verlegung der russischen Streitkräfte ist es, die Aktivitäten an den vorrangigen Zielen zu verstärken und vor allem die Operation zur vollständigen Befreiung des Donbass abzuschließen."
Moskaus Pläne habe sich geändert, nachdem die ersten Kriegsziele laut Kreml erreicht seien. Nicht die Hauptstadt Kiew zu erobern sei das Ziel, sondern der Osten der Ukraine.
Berater sagen Putin nicht Wahrheit über Lage in Ukraine
Russlands Präsident Wladimir Putin bekommt von seinen Beratern nach Einschätzung der US-Regierung keine ehrliche Beschreibung der Lage im Ukraine-Krieg. Die Kommunikationsdirektorin des Weißen Hauses, Kate Bedingfield, sagte am Mittwoch in Washington unter Berufung auf Geheimdienstinformationen:
"Wir haben Informationen, die wir jetzt öffentlich machen, dass Putin sich vom russischen Militär getäuscht fühlt. Wir glauben, dass er von seinen Beratern nicht richtig darüber informiert wird, wie schlecht das russische Militär agiert und wie die russische Wirtschaft durch die Sanktionen gelähmt wird.Denn Putins hochrangige Berater haben zu viel Angst, ihm die Wahrheit zu sagen."
Unterdessen soll eine Rakete der ukrainischen Streitkräfte in der von prorussischen Seperatisten kontrollierten Stadt Donezk im Donbass zwei Menschen getötet und einen Wohnblock teilweise zerstört haben.