Sniper Ernesto (25): Von der Fremdenlegion in die Ukraine

Ernesto ist Fremdenlegionär aus Frankreich, jetzt kämpft er in der Ukraine
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Ernesto aus Frankreich ist aus einem besonderen Grund in die Ukraine gereist, jetzt will er kämpfen - bis zum Schluss.

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Wie Tausende anderer ausländischer Freiwilliger kämpft Ernesto in der Ukraine an der Front, um die russischen Streitkräfte zurückzudrängen. Er hat einem Fernseh-Team von France Télévision in Kiew seine Geschichte erzählt.

Der 25-jährige Scharfschütze der Fremdenlegion war schon mit 17 bei den Alpenjägern, dann auf Einsätzen in Afghanistan und in Mali.

Jetzt will der Sniper seine militärischen Fähigkeiten weiter in den Dienst der ukrainischen Armee und des ukrainischen Volkes stellen. Auch Deutsche und Briten und viele andere Nationalitäten sind in die Ukraine gereist. Manche haben sich auf der Internetseite der ukrainischen Regierung angemeldet. Doch viele EU-Staaten warnen junge Leute davor, in den Krieg zu ziehen.

Für Ernesto fing alles an mit einer traurigen Nachricht.

Die Familie von einem ukrainischen Kameraden aus der Fremdenlegion ist zwei Tage nach Beginn des Einmarsches von den Russen getötet worden.
Ernesto
Fremdenlegionär aus Frankreich

Ernesto erzählt, warum er sich auf den Weg in die Ukraine gemacht hat: "Die Familie von einem ukrainischen Kameraden aus der Fremdenlegion ist zwei Tage nach Beginn des Einmarsches von den Russen getötet worden. Ich habe gleich mein alte Gruppe aus der Fremdenlegion kontaktiert. Und wir sind alle sofort in die Ukraine gekommen."

Die Aufgabe der Männer der Fremdenlegion besteht laut Ernesto darin, an vorderster Front - so nah wie möglich am Feind - zu kämpfen.

Auf einem Handyvideo schaut er sich an, wie das war, als seine Gruppe den Russen direkt gegenüberstand. Er zeigt die Aufnahmen vom Beschuss der Journalistin des französischen Fernsehens.

Vier seiner "Brüder" sind bereits in diesem Krieg ums Leben gekommen. "Sie wurden von einer Rakete getroffen, sie explodierte direkt vor meinen Augen", erinnert sich Ernesto.

Er weiß, dass auch er für die Ukraine sterben könnte.

Ernesto ist nicht wegen des Geldes in den Krieg gezogen. In Frankreich hat der 25-Jährige einen drei Jahre alten Sohn. Und er hat seit zwei Jahren - seitdem er die Armee verlassen hat - ein eigenes Unternehmen im Luxus-Concierge-Business.

Aber Ernesto will an der Seite der Ukrainer bleiben - bis zum Schluss.

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