Keine Masken mehr auf Flügen? Ärger wegen kranker Crews bei Swiss

Ärger bei SWISS wegen Krankmeldungen - Symbolbild
Ärger bei SWISS wegen Krankmeldungen - Symbolbild Copyright Anthony Anex/KEYSTONE / ANTHONY ANEX
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Von Kirsten Ripper mit Watson, AP, Twitter
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In der Schweiz ist das Kabinenpersonal der Airline Swiss entsetzt über die neuen Regelungen für kurzfristige Krankmeldungen. Und an Bord der Flüge müssen nicht mehr immer Masken getragen werden.

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Die Schweizer Airline Swiss hat in einer Rundmail an das Kabinenpersonal die Regeln für Krankmeldungen verschärft - wie das Online-Portal Watson meldet. Das sorgt bei den Beschäftigten der Fluggesellschaft für Entsetzen.

Ein Crew-Mitglied der Swiss, das anonym bleiben möchte, erklärt gegenüber Watson: "Ich werde privat nicht mehr mit der Airline fliegen, weil mir das Risiko von müdem und krankem Personal zu hoch ist."

Offenbar mangelt es bei Swiss angesichts steigender Passagierzahlen zunehmend an Kabinenpersonal - vor allem für die Oster- und Sommerferien. Und der Personalabteilung sind deshalb kurzfristig angekündigte Krankmeldungen ein Dorn im Auge.

Künftig müssen sich die Beschäftigten bei kurzfristigen Krankschreibungen an zwei Stellen abmelden. Wer sich kurz vor Wochenenden sowie vor oder nach den Ferien krank meldet, dem droht zudem ein Gespräch mit der Teamleitung.

In dem internen Schreiben an das Swiss-Personal heißt es: 'Wir sind nach wie vor überzeugt, dass die überwiegende Mehrheit derjenigen Crew Mitglieder, welche sich krankmelden, ‹wirklich krank/nicht fit to fly› sind. Dennoch stellen wir leider fest, dass es zunehmend auffällige Kurzfristabsenzen einer Minderheit von Crew Mitgliedern gibt, die ein nur schwer erklärbares Muster aufweisen (nicht nur, aber insbesondere über die Wochenenden)."

Maskenpflicht nicht mehr auf allen Flügen

An Bord der Flugzeuge der Airline Swiss müssen inzwischen zum Teil keine Coronaschutzmasken mehr getragen werden. Die Maskenpflicht wurde seit diesem 1. April für Fluggäste und Besatzungsmitglieder schrittweise aufgehoben.

Dabei verweisen Virologinnen und Virologen immer wieder darauf, wie wichtig es ist, in Innenräumen Masken zu tragen. Isabelle Eckerle von der Uniklinik Genf schreibt, die Abschaffung der Maskenpflicht in Innenräumen sowie die Verkürzung oder Aufhebung der Isolation sei in ihren Augen falsch und kurzfristig gedacht. Der Schaden durch den Ausfall wegen Covid-19 stehe in keinem Verhältnis zu unbekannten Langzeitfolgen und dem Risiko für Vulnerable.

Swiss begründet das Ende der Maskenpflicht an Bord mit den in der Schweiz geltenden Regeln. Am Mittwoch hatte die Regierung in Bern entschieden, dass in der Schweiz ab dem 1. April im öffentlichen Verkehr keine Masken mehr getragen werden müssen. Die Maskentragepflicht gilt allerdings weiterhin auf Flügen, bei denen im Zielland das Maskentragen an Bord vorgeschrieben ist. Die Fluggäste werden vor Abflug jeweils über die geltenden Bestimmungen informiert.

In der Schweiz müssen sich Menschen, die mit dem Coronavirus infiziert sind, jetzt nicht mehr isolieren, wie auch Regierungssprecher André Simonazzi auf Twitter mitteilt. Der Bundesrat begründet die Lockerungen mit der hohen Immunität in der Bevölkerung und der stabilen Lage auf den Intensivstationen.

Auch die Schweizer Covid-App wird deaktiviert, weiterhin kann allerdings die "Covid-Certificate-App" genutzt werden.

Die 7-Tage-Inzidenz liegt derzeit in der Schweiz landesweit bei 1.092, aber die Regierung verweist darauf, dass sie in der Hälfte aller Kantone unter 1000 Fälle pro 100.000 Einwohner gefallen ist.

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