Mamã Kuiba: Königin der angolanischen Küche

Mamã Kuiba: Königin der angolanischen Küche
Copyright euronews
Copyright euronews
Von Christ Burns, Dinamene Cruz
Diesen Artikel teilen
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Die heute 83-Jährige hat auf dem Markt angefangen. Sie ist in ganz Angola und darüber hinaus für ihre Kochkünste bekannt.

WERBUNG

**Mamã Kuiba hat ihre Karriere auf einem Markt in Luanda begonnen. Dort kochte sie während sie Getränke verkaufte für ihre Familie. Inzwischen hat sie die Herzen und den Gaumen ihrer angolanischen Landsleute erobert und sich einen Ruf in Fünf-Sterne-Hotels gemacht. In dieser Folge von Voices of Angola begleiten wir die Königin der angolanischen Küche beim Einkaufen und Kochen. Die 83-Jährige kocht in Fernseh-Shows und nutzt ihren Ruhm, um sich für verschiedene Anliegen einzusetzen, wie z. B. die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen.
**

Botschafterin der angolanischen Küche

Mamã Kuiba ist eine hervorragende Köchin der traditionellen angolanischen Küche. Sie wurde in Angola dreimal zur Persönlichkeit des Jahres gewählt. Sie gilt in der ganzen Welt als Symbol der angolanischen Kultur.

In Luanda geht sie wie jeder andere auch einkaufen, um die richtigen Zutaten für ihre Zauberkunst zu finden: die angolanische Küche, die die Herzen und Gaumen ihrer Landsleute erobert hat. Mamã Kuibas Auftritt auf dem Markt ist ein Ereignis für sich: Sie wird als Königin der Küche begrüßt.

"Mamã Kuiba ist eine Ikone", meint Pedro de Campos, Manager vom Vitrúvio Restaurant. "Sie ist eine Botschafterin für die angolanische Küche, und sie ist auch eine erstaunliche Frau. Sie hat Angolas Aromen bekannt gemacht."

Sie ist hoch angesehen und eine anspruchsvolle Kundin auf dem Markt. Dort hat auch ihre Karriere angefangen. Ihr richtiger Name ist Catarina Verissimo da Costa. Sie ist auch als Natália bekannt, weil sie an Weihnachten geboren wurde. Aber man kennt sie als Mamã Kuiba, was auf Kimbundu "hässlich" bedeutet:

"Dieser Name stammt aus meiner Zeit auf dem Markt", erzählt Mamã Kuiba. "Damals war ich 38 Jahre alt. Es gab dort Mädchen um die 20 Jahre alt. Sie waren jung, hübsch, gut gekleidet, geschminkt. Ich war die Hässlichste, daher der Mamã Kuiba-Stand, wo man etwas trinken konnte. Ich habe damit angefangen, Getränke zu verkaufen, Limonade und Saft. Weil ich kleine Kinder hatte, kaufte ich einen Herd gleich dort auf dem Markt und einen Holztisch. Damals war ich noch nicht als Mamã Kuiba bekannt. Die Leute sagten: 'Dona Natália, es riecht nach Essen'. Ich erwiderte, dass ich für meine Kinder koche, wenn sie aus der Schule kommen und für meinen Mann, wenn er von der Arbeit kommt. Sie sagten, gibt mir einfach irgendetwas. Also füllte ich einen kleinen Teller und servierte ihn am Tisch."

Damit hat ihre Karriere angefangen. Das Schneiden und die Zubereitung ist immer noch harte Arbeit.

Die Hygiene zum Thema gemacht

"Mamã Kuiba hat die Hygiene auf dem Markt zum Thema gemacht", sagt Veronica Goubel, "Mama Africa". "Nicht nur auf diesem Markt, das gilt für alle Märkte in Luanda. Sie hat unsere Verkäuferinnen dafür sensibilisiert, bei ihrer Arbeit zuerst auf die Hygiene zu achten. Zuerst kommt die Sauberkeit, dann verkauft man seine Produkte."

Dann eröffnete sie ein Restaurant. Ihre ersten Kunden waren Fußballspieler. Mamã Kuiba erzählt:

"Ich habe es an einem Samstag geöffnet. Ich habe das Jahr vergessen. Damals hatte der Fußballverein Primeiro de Agosto ein großes Spiel, das die Mannschaft gewonnen hat. Die ersten Kunden, die auftauchten, waren der Trainer und die Spieler dieser Mannschaft."

In einem der besten Restaurants Luandas bleiben die Kreationen von Mamã Kuiba nicht unbemerkt. Restaurant-Manager Pedro de Campos sagt: "Wir servieren zum Beispiel 'Mufete', das ist gegrillter Fisch mit Süßkartoffel, Bananen und Maniok."

"Ich habe keine Rezepte, ich koche einfach."
Mamã Kuiba
angolanische Köchin

Mamã Kuiba nutzt ihren Ruhm, um sich für verschiedene Anliegen einzusetzen, wie z. B. die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen. Auch in der Reality-Show Big Brother war sie zu Gast. De Campos erzählt: "Sie ist sehr bekannt, trat mehrmals als Köchin im Fernsehen auf. Sie gibt Tipps für Freunde und Familie sowie die ganze Bevölkerung."

Ihre Kochkunst ist von ihrer Mutter und durch das eigene Ausprobieren geprägt. "Mit dem Stift in der Hand fragt man mich, wie macht man einen Fischeintopf, wie macht man Filets? Ich habe keine Rezepte, ich koche einfach", so Mamã Kuiba.

Diesen Artikel teilen

Zum selben Thema

Vom Anwalt zum Künstler: Eintauchen in das Licht Afrikas