Bauern in Ecuador sind stark von Bananen-Exporten abhängig. Ein Großteil der Ware geht nach Russland und in die Ukraine. Das ist nun ein Problem.
Bananen-Bauern in Ecuador, die normalerweise einen Großteil der beliebten Südfrüchte nach Russland und in die Ukraine exportieren, haben seit dem Beginn des Ukraine-Krieges ein Problem.
So ist nicht nur das Export-Volumen gesunken, sondern auch der Preis - für eine Kiste Bananen bekommen sie maximal noch einen 1,20 Euro - vor dem Krieg waren es bis zu 5,50 Euro. Kistenweise haben die Bauern ihre Früchte auf die Straße gestellt, um gegen den Preisverfall zu demonstrieren. Sie fordern von der Regierung, Sondermittel für den Aufkauf der Rückstände aufzubringen.
Segundo Gavilanes, einer der Demonstranten, gibt der Regierung eine Mitschuld an der Situation:
"Es stimmt, dass etwa 800.000 Kisten auf den ukrainischen und russischen Markt gehen, im Moment verbleiben nach konkreten statistischen Angaben nicht mehr als 4 oder 6 Prozent in unserem Land. Dies bedeutet jedoch, dass die fehlende Kontrolle, die fehlende Politik des Landwirtschaftsministeriums und in diesem Fall des Ministers selbst, diese Lücke ermöglicht hat."
Doch auch bei der Logistik gibt es neue Herausforderungen. So strandeten Hunderttausende Kisten mit ecuadorianischen Bananen in europäischen Häfen - nicht etwa wegen der gegen Russland verhängten Sanktionen, sondern weil die Abwertung des Rubels dazu führte, dass die russischen Käufer den Preis für die Bananen nicht mehr bezahlen konnten.
Viele der Waren, die bereits nach Russland und in die Ukraine verschifft wurden, konnte aufgrund des Kriegsbeginns nicht einmal entladen werden. Zudem weigerten sich Transportunternehmen - trotz weiter bestehender Nachfrage - die süße Fracht in die vom Krieg betroffenen Gebiete zu transportieren.
Dass die Bananen-Bauern ihre Früchte auf anderen Märkten verkaufen können ist unwahrscheinlich- zu unterschiedlich sind die Anforderungen bezüglich der Verwendung von Insektiziden und anderer Vorschriften in andere Länder.