"Unser Leben ist hier": Warum die Menschen in Mykolajiw bleiben, trotz Bombenregen

Lokalkrankenhaus in Mikolajiw
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Von Sérgio Ferreira de Almeida
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Diese Frau aus Mikolajiw denkt nicht daran, ihre Stadt und ihr Land zu verlassen. Ihr Platz sei hier, sagt sie.

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Maryna ist eines der zahlreichen Opfer russischer Bombenangriffe auf die südukrainische Stadt Mikolajiw. Am Sonntag, auf dem Heimweg mit ihrer 15-jährigen Tochter wurden die beiden von einer Streubombe getroffen.

"Mir geht es gut, eine kleine Verletzung, aber die Erinnerung daran wird sicher mein ganzes Leben bleiben. Mein Kind ist zum zweiten Mal Krankenhaus, sie wird nochmal operiert, ihr Arm wurde gestern genäht, aber ein Nerv ist verletzt. Heute kam ein Arzt und jetzt muss sie noch einmal operiert werden, weil es ihrer Hand nicht besser geht, sie tut mehr weh als gedacht", sagt Maryna Andriyash.

Maryna denkt nicht daran, ihre Stadt und ihr Land zu verlassen. Ihr Platz sei hier, sagt sie:

"Ich arbeite beim Bürgeramt. Da gibt es immer Leute, die sich anmelden müssen, die ihre Kinder registrieren lassen. Unsere Familien entstehen hier. Ich verheirate die Menschen und unsere Soldaten, die hierher kommen. Ich kann meinen Job, mein Land oder meine Familie nicht einfach aufgeben, denn es ist unser Leben hier. Unser Leben, was bedauerlich ist.

Doch selbst im Krankenhaus ist Maryna nicht sicher. Am Montag explodierten 15 Streubomben vor diesem Gebäude.

"Wir sind friedliebende Menschen, wir verletzen niemanden. Wir sind bereit jedem zu helfen, der unser Krankenhaus aufsucht. Das ist unsere Arbeit. Wir können unseren Arbeitsplatz nicht verlassen. Die Menschen brauchen uns. Denn außer den Verletzten, die jetzt zu uns kommen, haben wir zahlreiche Menschen, die für ihre Behandlung zu uns kommen, besonders diejenigen mit chronischen Krankheiten", erklärt Pero Rimar, Chefarzt des örtlichen Krankenhauses.

Dies ist ein Bericht unseres Korrespondenten Sérgio Ferreira de Almeida aus Mikolajiw.

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