Jahrelang gehörte es zu den meistgesuchten Kunstwerken der Welt, bis der Museumsgärtner es beim Efeuharken hinter eine Metallklappe fand: Klimts "Bildnis einer Frau". Eine Ausstellung im italienischen Piacenza erweist dem Gemälde alle Ehre.
Lange galt ihr wunderschönes Antlitz als verschollen: Gustav Klimts Gemälde "Bildnis einer Frau". 1997 verschwand das Porträt spurlos aus der Galleria d'arte moderna Ricci Oddi im italienischen Piacenza und tauchte erst 22 Jahre später wieder auf. Der Gärtner des Museums stieß beim Harken im Efeu auf eine hinter einem Metalldeckel versteckte Plastiktüte mit dem Bild. Wie es dort landete, bleibt bis heute ungeklärt.
Die Staatsanwaltschaft in der Stadt in der Emilia-Romagna hatte mangels belastender Beweise das Ermittlungsverfahren gegen drei Menschen im Zusammenhang mit dem mutmaßlichen Diebstahl eingestellt.
Das Gemälde wurde restauriert und danach in Rom in der Schau "Klimt, die Secession und Italien" erstmals seit dem Diebstahl wieder ausgestellt.
Nun kann es wieder in Piacenza bewundert werden in einer neuen, dem Wiener Künstler Gustav Klimt gewidmeten Ausstellung.
Kuratorin Gabriella Belli erklärt: "Im Mittelpunkt der Schau steht dieses Gemälde. Wir wollten nicht nur seine herausragenden Werke zeigen, sondern auch den Kontext rekonstruieren, Klimts Werdegang, seine frühen Jahre."
"Klimt. Der Mensch, der Künstler, seine Welt" lautet der Titel der Ausstellung in eben jener Galerie, aus der das berühmte "Bildnis einer Frau" einst verschwand.
Die Schau glänzt mit mehr als 160 Exponaten, darunter Gemälde, Skulpturen, Grafiken und dekorative Kunstwerke, die unter anderem aus vom Wiener Belvedere und der Klimt-Stiftung als Leihgaben zur Verfügung gestellt wurden. Zu sehen bis zum 24. Juli in der Galerie Ricci Oddi in Piacenza.