Humanitäre Katastrophe: Kampf um Mariupol

Pflegebedürftige in der Ukraine
Pflegebedürftige in der Ukraine Copyright Petros Giannakouris/Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved.
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Von Julika Herzog mit AP, dpa
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Unter dem Asowstal-Stahlwerk verstecken sich neben den verbliebenen ukrainischen Streitkräften, auch weiter um die 1.000 Zivilisten.

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In der schwer umkämpften und von jeglicher Hilfe abgeschnittenen Hafenstadt Mariupol in der Donbas-Region verstecken sich nach Angaben des Stadtrats unter dem Asowstal-Stahlwerk neben den verbliebenen ukrainischen Streitkräften, auch weiter um die 1.000 Zivilisten - in dem weit verzweigten unterirdischen Labyrinth.

Weiteres Ultimatum für Stahlwerk in Mariupol

Trotzdem bombadiert Russland die Fabrik verstärkt und hat vor deren Erstürmung ein letztes Ultimatium an die Kämpfer gestellt, ihre Waffen niederzulegen.

Die Ukraine hatte kritisiert, dass Russland Bitten ausgeschlagen habe, dort einen humanitären Korridor einzurichten, damit sich Zivilisten, die in dem Stahlwerk Zuflucht gesucht hatten, in Sicherheit bringen können. Das russische Verteidigungsministerium wies Berichte zurück, dass es dort Frauen, Kinder und andere Zivilisten gebe. Wenig später teilte die Behörde in Moskau mit, aus «rein humanen Prinzipien» noch eine Chance zur Kapitulation zu geben.

Sorge vor humanitäter Katastrophe im Donbas

Auch 50 Tage nach Beginn des Ukraine-Kriegs scheint eine Waffenunruhe aber weiter unmöglich.

UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths erklärt die Priorität im Moment: "Unsere Priorität im Moment ist es, einen Konvoi nach Donezk zu bringen und von dort weiter nach Luhansk und in verschiedene Gebiete zu liefern und dann dort zu bleiben und unsere Kollegen vor Ort zu haben. Es sind nicht nur die Vereinten Nationen, die dort Personal haben, viele NGOs haben Mitarbeiter dort, auch das Internationale Komitee des Rote Kreuz (IKRK). Sie tun ihre Arbeit und haben damit tapfer nie aufgehört. Der Donbas bereitet uns große Sorgen aus humanitärer Sicht."

Russische Angriffe auf Zivilisten und Krankenhäuser

Laut UN-Generalsekretär Antonio Guterres, der in einer Pressekonferenz am Montag Zahlen der Weltgesundheitsorganisation zitierte, gab es in der Ukraine seit Beginn der Invasion 136 Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen. Mindestens 73 Menschen kamen dabei ums Leben, weitere 52 wurden verletzt.

Internationale Organisationen haben Russland dazu aufgerufen, die Angriffe auf Krankenhäuser und Zivilbevölkerung zu beenden.

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