Unruhen in Schweden bei Protesten gegen Koranverbrenner Paludan: Entsetzen über Ausmaß der Gewalt

Festnahme in Norrköpping
Festnahme in Norrköpping Copyright STEFAN JERREVANG/AFP
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Es kam zu 26 Festnahmen, 26 Einsatzkräfte wurden verletzt.

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Ausgebrannte Autos und eingeschlagene Fensterscheiben wie hier in Malmö sind die sichtbaren Überreste der Ausschreitungen in Schweden. Nach der Ankündigung des wegen rassistischer Aussagen vorbestraften rechtsextremen dänisch-schwedischen Politikers Rasmus Paludan, wie bereits in der Vergangenheit Koranverbrennungen durchzuführen, kam es zu schweren Unruhen. Viele sind über die Gewalt entsetzt, die Paludans Provokation auslöste.

„Die Gewalt läuft aus dem Ruder"

„Diejenigen, die so etwas tun, sind wirklich dumm. Sie wollen nur Ärger machen und zerstören“, sagt eine Frau in Malmö. Ihr Begleiter meint: „Als ich jung war, hat man sich vielleicht mal geschlagen und dann war es auch gut. Heute kommen Steine, Messer und andere Waffen zum Einsatz. Die Gewalt läuft aus dem Ruder."

Nach Polizeiangaben beteiligten sich rund 200 Personen an den Ausschreitungen, die sich in mehreren schwedischen Städten ereigneten. Allein in Linköping und Norrköping kam es zu 26 Festnahmen, ebenso viele Einsatzkräfte wurden verletzt.

"Furchtbar tragisch" - Demos gegen Rechtsextremisten münden in Gewalt

Anders Thornberg von der schwedischen Polizei sagt: „Wir haben den deutlichen Verdacht, dass diejenigen, die die Polizei und Rettungskräfte angegriffen haben, mit kriminellen Banden in Verbindung stehen, die nicht vor Waffeneinsatz zurückschrecken. Das ist ernsthafte Gewalt gegen die Polizei und gegen die Gesellschaft und nicht der Wille, für seine Überzeugungen aufzustehen. Das hat nichts mit Protest zu tun, sondern ist ein unvertretbarer Angriff auf unser Rechtssystem und auf unsere Demokratie.“

Teheran: Kundgebung gegen Islamfeindlichkeit

In der iranischen Hauptstadt Teheran kam es vor der schwedischen Botschaft zu einer Kundgebung gegen Koranverbrennungen und Islamfeindlichkeit. Das iranische Außenministerium forderte eine angemessene Antwort Schwedens auf die Vorgänge der vergangenen Tage.

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