Afghanistan: Viele Tote nach Anschlägen in Masar-i-Scharif und anderen Städten

Taliban-Kämpfer stehen Wache am Ort einer Explosion in Kabul, 19. April 2022
Taliban-Kämpfer stehen Wache am Ort einer Explosion in Kabul, 19. April 2022 Copyright Ebrahim Noroozi/Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved.
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Von Euronews mit dpa
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In der nordafghanischen Stadt Masar-i-Scharif sind mindestens elf Menschen bei einer Explosion in einer schiitischen Moschee getötet worden. 32 weitere wurden nach Angaben der Provinzverwaltung verletzt.f

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Bei Anschlägen in mehreren Großstädten Afghanistans sind viele Menschen getötet worden. Der größte Bombenanschlag galt einer schiitischen Moschee in der nordafghanischen Stadt Masar-i-Scharif. 

In der nordafghanischen Stadt des früheren Bundeswehr-Standorts starben mindestens 20 Menschen, mindestens 60 wurden verletzt. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich zu dem Anschlag.

Auch in der Hauptstadt Kabul, in Kundus und der östlichen Stadt Nangarhar wurden Menschen bei Explosionen in den Tod gerissen oder verletzt.

In Masar-i-Scharif, der Stadt des früheren Bundeswehrstandorts, explodierte zur Gebetszeit ein improvisierter Sprengsatz in der Moschee im Stadtzentrum, wie ein Taliban-Vertreter erklärte. Augenzeugen schätzten die Zahl der Opfer deutlich höher ein und sprachen von mindestens 50 Toten. Sicherheitskräfte der Taliban sperrten das Gebiet demnach ab und nahmen Menschen vor Ort die Handys ab, Reportern soll der Zugang verwehrt worden sein. 

Die militanten Taliban hatten im August 2021 nach 20 Jahren wieder die Macht im Land übernommen.

Bereits am Dienstag hatte es in Kabul einen verheerenden Anschlag auf eine Schule mit bis zu 25 Toten gegeben.

In den vergangenen Monaten nahm die Zahl der Anschläge in Afghanistan wieder zu. Einen Großteil reklamierte der IS für sich. Die sunnitischen Extremisten betrachten Schiiten als Abtrünnige vom wahren Glauben, obwohl auch sie Muslime sind.

Unterdessen schränkten die Taliban im Land die Medienfreiheit weiter ein. Nach einem Beschluss des Taliban-Kabinetts sollen die Video-Plattform Tiktok und ein beliebtes Computerspiel verboten werden. Begründet wurde dies damit, "unmoralische Inhalte" einzuschränken

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