Putin schickt trainierte Delfine in den Krieg gegen die Ukraine

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-Symbolbild- Copyright Chris O'Meara/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved.
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Von Euronews
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Es klingt wie eine Szene aus einem Agenten-Film, aber Kreml-Chef Wladimir Putin setzt offenbar trainierte Delfine in seinen Krieg gegen die Ukraine ein. Intelligente Meeressäuger kamen schon im Kalten Krieg als Spionageabwehr und zu Verteidigungszwecken zum Einsatz.

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Es klingt wie eine Szene aus einem Agenten-Film, aber Kreml-Chef Wladimir Putin setzt offenbar trainierte Delfine in seinen Krieg gegen die Ukraine ein. Intelligente Meeressäuger kamen schon im Kalten Krieg als Spionageabwehr und zu Verteidigungszwecken zum Einsatz.

Satellitenaufnahmen des US-Unternehmens „Maxar Technologies“ sollen zeigen, dass die russische Armee auf ihrem Flottenstützpunkt in Sewastopol Delfine stationiert hat. Laut US-Medien setzt das Militär trainierte Delfine ein, um seine Flotte im Schwarzen Meer zu beschützen. 

Auf den Satellitenbildern sollen schwimmende Delfin-Becken zu sehen sein, direkt am Eingang des schwer bewachten Hafengeländes. Sie sollen im Februar dorthin verlegt worden sein, zu der Zeit, als Russlands Angriff auf die Ukraine begann, schrieb das unabhängige "US Naval Institute" (USNI) am Mittwoch. Die "Washington Post" schrieb, der US-Satellitenfotodienst Maxar teile die Einschätzung der USNI-Experten.

Delfine als Spione im Krieg

Denkbar ist, dass die Delfine zur Abwehr feindlicher Taucher eingesetzt werden sollen, die versuchen könnten, in den Hafen einzudringen und Kriegsschiffe zu sabotieren. Ihr wichtigstes Kriegsschiff der Schwarmeerflotte hatte die russische Armee zuletzt durch einen ukrainischen Raketenangriff verloren. Das Schiff kurz nach dem Beschuss gesunken.

Während des Kalten Krieges trainierten die USA und die Sowjetunion bereits Meerestiere wie zum Beispiel Wale und Seelöwen. In Hochzeiten sollen auf beiden Seiten mehr als 100 Tiere im Einsatz gewesen sein.

Nach dem Ende des Kalten Kriegs gaben die USA bekannt, wofür sie die Tiere trainiert hatten. Vor allem ihr guter Ortungs- und Gehörsinn macht die Tiere für militärische Aufgaben interessant. Sie können feindliche Taucher-Angriffe lokalisieren und abwehren und Militärgerät und Minen aufspüren und bergen.

Der Journalist und Marine-Experte H.I. Sutton, postete auf Twitter eine Übersicht, welche Meeressäuger von welchen Staaten bereits für militärische Zwecke eingesetzt worden sind.  

Screenshot via Twitter H I Sutton, 2021
Übersichr Meeressäuger im militärischen EinsatzScreenshot via Twitter H I Sutton, 2021

Laut dem US Naval Institute, das in Annapolis im Bundesstaat Maryland sitzt, entwickelte die sowjetische Marine während des Kalten Krieges mehrere Programme mit Meeressäugern, darunter eines mit sogenannten Kampfdelfinen nahe Sewastopol. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion sei dieses an das ukrainische Militär gegangen, als Folge der russischen Annexion der Halbinsel Krim 2014 dann aber unter Kontrolle der Marine Russlands geraten. Seither seien diese Programme ausgeweitet worden.

Russischer "Beluga-Spion" vor Norwegen

2019 hatten Fischer vor der norwegischen Küste einen Belugawal gefunden, der ein spezielles Geschirr trug. Das Geschirr habe eine GoPro-Kamerahalterung und ein Etikett mit der Herkunft aus St. Petersburg gehabt. Einem norwegischen Fischer was es gelungen, das Geschirr von dem Wal zu entfernen.  

Der zahme Beluga näherte sich immer wieder den norwegischen Booten vor Ingoya, einer arktischen Insel etwa 415 km von Murmansk entfernt, wo die russische Nordflotte stationiert ist.

Vermutlich war der Wal von der russischen Marine ausgebildet worden ist, vermuteten norwegischer Experten damals. Russische Forscher hatten gesagt, dass die Art von Ausrüstung nicht von russische Wissenschaftlern verwendet würde. 

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