Mariupol: Ukraine hofft auf Fortsetzung der Rettungsaktion von Zivilisten

Zivilisten warten auf die Weiterreise, 20 km östlich von Mariupol, 30.04.2022
Zivilisten warten auf die Weiterreise, 20 km östlich von Mariupol, 30.04.2022 Copyright AP/Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved.
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Von Euronews mit AP, dpa
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Nachdem am Wochenende rund 100 Menschen aus dem Stahlwerk in Mariupol gerettet werden konnten, steigt die Hoffnung auf eine Fortsetzung der Aktion.

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Nach der Rettung von rund hundert Zivilisten aus dem belagerten Stahlwerk in Mariupol haben ukrainische Quellen von einem erneuten Beschuss der Industrieanlage berichtet. Erst am Sonntag hatte das russische Verteidigungsministerium Aufnahmen von der Evakuierung des Asowstal-Komplexes im Zentrum der Stadt veröffentlicht.

Andere Aufnahmen vom ukrainischen Asow-Regiment zeigen, wie einigen der Menschen geholfen wird, die Schutzbunker des Stahlwerks zu verlassen. Die Menschen wurden mit Bussen sowohl in russisch- als auch ukrainisch kontrolliertes Gebiet gebracht. Eine der geretteten Frauen berichtet, dass die Kinder ständig nach Essen gefragt hätten - im Gegensatz dazu hätten die Erwachsenen den Hunger besser ertragen.

"Das Asow-Militär kam zu unserem Bunker und erklärte, dass sie die Wohnungen durchsuchen würden. Sie schrien und behaupteten, dass ein Großteil der Stadt für Russland sei. Sie seien in viele Wohnungen eingedrungen und hätten in fast jeder eine russische Flagge hängen sehen --- ehrlich gesagt, ich hatte weder eine russische - noch eine ukrainische Fahne in meiner Wohnung", sagt eine der Frauen nach dem Verlassen des Schutzbunkers aus sowjetischen Zeiten.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bedankte sich bei den Vereinten Nationen und dem Internationalen Komitee des Roten Kreuzes für ihre Hilfe bei der Organisation der Evakuierung:

"Es ist uns endlich gelungen, mit der Rettung der Menschen aus Asowstal zu beginnen. Nach vielen Wochen der Verhandlungen, nach zahlreichen Versuchen, verschiedenen Treffen, Menschen, Telefonaten, Ländern, Vorschlägen. Endlich! Es gab keinen einzigen Tag, an dem wir nicht versucht haben, eine Lösung zu finden, die unsere Menschen retten würde."

Er hoffe, dass die Rettungsaktion an diesem Montag fortgesetzt werden könne.

In Mariupol sollen sich noch bis zu 100.000 Menschen aufhalten, allein auf dem Gelände des Stahlwerks befänden sich ukrainischen Angaben zufolge noch bis zu 1.000 Zivilisten.

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