Baustellen für Macrons zweite Amtszeit gibt es viele. Eine wartet gleich im Juni mit den Parlamentswahlen auf ihn. Das linke Lager will ihm die Mehrheit strittig machen.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ist nach seiner Wiederwahl neu ins Amt geführt worden - diesmal weniger prunkvoll als bei seinem ersten Mandat 2017. In seiner Antrittsrede sprach er vor allem außenpolitische Probleme an - von der Klima-Krise über die Corona-Pandemie bis hin zum Ukraine-Krieg.
"Demokratie und Mut zum Sieg verhelfen"
"Die Zeit, die nun beginnt, wird die Zeit des entschlossenen Handelns für Frankreich und Europa sein", sagte Macron in Paris. "Um eine Eskalation nach der russischen Aggression in der Ukraine zu verhindern, der Demokratie und dem Mut zum Sieg zu verhelfen, einen neuen europäischen Frieden und eine neue Autonomie auf unserem Kontinent zu schaffen."
Der 44 Jahre alte Macron hatte sich in der Stichwahl um die Präsidentschaft am 24. April gegen die Rechtsextreme Marine Le Pen durchgesetzt. Er ist bereits seit 2017 Präsident. Seine neue Amtszeit beginnt am 14. Mai und geht bis ins Jahr 2027.
Eine kleine Unstimmigkeit gab es bei der Amtseinführung, als der Präsident des Verfassungsrats, Laurent Fabius, das Wahlergebnis verkündete. Fabius stockte bei der Zahl der auf Macron entfallenen Stimmen sichtlich und gab durch einen Zahlendreher am Ende ein falsches Ergebnis bekannt.
Kann Macron Mehrheit im Parlament halten?
An Baustellen für seine zweite Amtszeit mangelt es nicht: Die Wahl hat gezeigt, wie gespalten das Land ist. Die erste große Herausforderung wartet gleich im Juni mit den Parlamentswahlen auf ihn, die viele als dritte Runde bezeichnen. Mit geeinten Kräften will Frankreichs linkes Lager Macron die Mehrheit im Parlament strittig machen.