US-Geheimdienste: Kein Kriegsende nach russischem Sieg im Donbas

US-Geheimdienstkoordinatorin Avril Haines bei einer Anhörung des Senats in Washington
US-Geheimdienstkoordinatorin Avril Haines bei einer Anhörung des Senats in Washington Copyright Jose Luis Magana/AP
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Von Julika Herzog mit dpa, AP
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Präsident Putin bereite sich auf einen längeren Konflikt in der Ukraine vor, sagte US-Geheimdienstkoordinatorin Avril Haines bei einer Anhörung des Senats in Washington.

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Nach Einschätzung der US-Geheimdienste würde auch ein russischer Kriegserfolg im Donbas wahrscheinlich nicht zu einem Ende des Krieges führen.

"Putins strategische Ziele haben sich nicht geändert"

Der russische Präsident Wladimir Putin rechne damit, dass die Entschlossenheit der USA und der EU auf Dauer angesichts von Inflation und Lebensmittelknappheit nachlasse, sagte US-Geheimdienstkoordinatorin Avril Haines bei einer Anhörung des Senats in Washington.

"Wir gehen davon aus, dass sich Präsident Putin auf einen längeren Konflikt in der Ukraine vorbereitet und weiterhin Ziele außerhalb des Donbas erreichen will. Putins strategische Ziele haben sich wahrscheinlich nicht geändert, seine Entscheidung Ende März, die russischen Streitkräfte neu auf den Donbas zu konzentrieren, sind wohl nur eine vorübergehende Verschiebung, um die Initiative wiederzuerlangen, nachdem das russische Militär Kiew nicht erobern konnte", so Jaines weiter.

Draghi: Krieg in Europa bringt "drastische Veränderungen"

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In seiner nächtlichen Ansprache würdigte Präsident Wolodymyr Selenskyj den nach langer Krankheit verstorbenen ersten Präsidenten der postsowjetischen Ukraine, Leonid Krawtschuk:

"Leonid Krawtschuk wusste, was Freiheit kostet. Und von ganzem Herzen wollte er Frieden für die Ukraine. Ich bin sicher, wir werden ihn umsetzen. Wir werden unseren Sieg und unseren Frieden erringen. Ewige Ehre und Erinnerung an den ersten Präsidenten der unabhängigen Ukraine."

Belarus rüstet auf - gegen "wachsende Bedrohung durch die USA"

Die belarussischen Streitkräfte kündigten unterdessen an, Spezialeinsatzkräfte in drei Gebieten nahe der südlichen Grenze zur Ukraine zu stationieren, als Reaktion auf das, was die belarussische Regierung als "wachsende Bedrohung" durch die USA und ihre Verbündeten bezeichnet.

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