Kampf ums Wasser zwischen Erdbeeren und Nationalpark im Süden Spaniens

Donana Nationalpark
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Von Euronews mit AFP
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Am 19. Juni soll in Andalusien darüber abgestimmt werden, ob die Erdbeeren weiter zum Nachteil des Nationalparks bewässert werden dürfen.

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Im Süden Spaniens, gut eine Autostunde südwestlich von Sevilla in Andalusien, liefern sich Naturschützer und Erdbeerbauern einen erbitterten Kampf um Wasser. Für die Erdbeeren wird Wasser vom Donana Nationalpark, einem UNESCO-Weltnaturerbe, abgezweigt. Und darunter leidet das größte und wichtigste Feuchtgebiet Spaniens.

Naturschützer Juan Romero von 'Save Doñana': "Die übermäßige Nutzung des Grundwassers zerstört die Feuchtgebiete von Doñana. Wir brauchen radikale Veränderungen: die Ausbeutung des Grundwassers muss aufhören, die Brunnen müssen schließen. Das muss die Lokalregierung veranlassen. Ihr müsst Euren Wasserverbrauch um die Hälfte reduzieren."

Manuel Delgado, Sprecher des Bauernverband von Doñana: "Die Erdbeeren brauchen das Wasser. Wir (in der Gemeinde Almonte) bewässern 4200 Hektar. Wenn wir die Wasserversorgung um die Hälfte reduzieren, müssen wir die Erdbeeren um die Hälfte reduzieren. Das wäre unser Ruin."

Treibende Kraft auf der Seite der Erdbeeren ist die konservative Volkspartei (PP), die mit der rechtsextremen Partei Vox in der Region Andalusien regiert.

Rafael Segovia, VOX-Chef: "Wir haben doch überhaupt kein Wasserproblem. Das ist ein künstlich geschaffenes Problem. Der Nationalpark Doñana ist nicht in Gefahr. // Das Problem hat eine einfache Lösung, wir holen das Wasser aus dem Fluss. So einfach ist das."

Juanjo Carmona vom World Wildlife Fund, WWF: "Das ist keine Lösung. Denn wenn wir nicht genug Regen haben, dann fehlt es überall an Regen. Der Klimawandel wirkt sich auf dieses Gebiet aus. Es fehlt an Wasser. Wir müssen also das Modell, wie wir anbauen, überdenken."

Der Park, dessen vielfältiges Ökosystem aus Lagunen, Sümpfen, Wäldern und Dünen sich über 100.000 Hektar erstreckt, liegt jedes Jahr auf der Zugroute von Millionen von Vögeln und beherbergt viele seltene Tierarten. Am 19, Juni soll in Andalusien darüber abgestimmt werden. Umfragen sehen die Erdbeeren vorn.

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