Morawiecki über Krieg: "Wenn Europa diese Schlacht verliert, werden wir unsere Sicherheit verlieren"

Heftige Kämpfe im Donbas
Heftige Kämpfe im Donbas Copyright AFP
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Von Euronews mit dpa
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Die russische Armee bereitet in der Ostukraine eine großangelegte Bodenoffensive vor, um nach dem erfolglosen Einsatz in Kiew die "Befreiung der Region Luhansk" zu melden, vermutet das ukrainische Militär.

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Im Osten der Ukraine dauern die Kämpfe an. Slowjansk wurde in der Nacht Ziel eines Raketenangriffs. Nach Angaben der zuständigen Militärverwaltung kamen drei Menschen ums Leben, sechs weitere wurden verletzt. Eine Schule und sieben Wohnhäuser wurden dem Erdboden gleichgemacht.

Kämpfe im Donbas

Slowjansk gilt als Zentrum der kiewtreuen Truppen im Donbas. Dort wurden weniger Gefechte gemeldet als noch in den Tagen zuvor.

In der Großstadt Sjewjerodonezk hingegen gehen die Kämpfe in die entscheidende Phase. 

Im Ballungsraum Sjewjerodonezk-Lyssytschansk haben vor dem Krieg 380.000 Menschen gelebt. Die meisten mussten fliehen, neun von zehn Wohnhäusern wurden dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge beschädigt oder ganz zerstört. Die russische Armee bereitet offenbar eine großangelegte Bodenoffensive vor, um nach dem erfolglosen Einsatz in Kiew die "Befreiung der Region Luhansk" zu melden.

Wenn Europa und die freie Welt diese Schlacht und diesen Krieg verlieren, werden wir unsere Sicherheit verlieren.
Mateusz Morawiecki
polnischer Ministerpräsident

Nicht nur das Nachbarland Polen beobachtet die militärischen Entwicklungen mit Sorge.

Der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki warnt, "wenn Europa und die freie Welt diese Schlacht und diesen Krieg verlieren, werden wir unsere Sicherheit verlieren. Wir werden dauernd Gefahr laufen, von Russland bedroht oder erpresst zu werden."

Flucht im Zug

Im umkämpften Pokrowsk reißen die Fluchtbewegungen nicht ab. Spezielle Evakuierungszüge sollen die Menschen nach Dnipro, ins Zentrum der Ukraine, in Sicherheit bringen. 

Svetlana Nesterenko ist mit den Nerven am Ende. Sie sagt, "vor drei Tagen ist der Bunker getroffen worden, in dem wir seit drei Monaten lebten. Dort gibt es kein Mobilfunknetz mehr, kein Wasser, Strom oder Gas."

Zerstörte Häuser und äußere Narben sind die sichtbaren Schäden dieses russischen Angriffskriegs. Doch was diese Menschen auf der Flucht erleiden, lässt sich in vielen Fällen noch nicht mal erahnen.

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