Seit 20 Jahren helfen psychisch Kranke auf Leros beim Imkern. Eine Arbeit, die ein Gefühl der Selbstachtung und Wertschätzung vermittelt. Eine Erfolgsgeschichte.
Auf der griechischen Insel Leros ist eine Gruppe damit beschäftigt, Bienenstöcke zu räuchern. Bei den Imkern handelt es sich jedoch um Patient:innen der nahe gelegenen Psychatrie, die durch die Arbeit ein Gefühl der Selbstachtung und Wertschätzung erfahren. Ein Projekt, das sich in den 20 Jahren seiner Laufzeit als Erfolg erwiesen hat.
"Es geht nicht nur darum, den Honig, Bienenköniginnenfuttersaft und Pollen zu gewinnen, sondern es ist auch eine Therapie für die Menschen. Es ist eine schöne Arbeit, die Leben spendet", sagte einer der Imker.
Patient:innen betreuen nicht nur die Bienenvölker, sie kümmern sich auch darum, dass deren bevorzugte Kräuter - wie Lavendel und Oregano - gut gedeihen. Eine Kooperative vermarktet den Honig und andere Erzeugnisse und ist die erste ihrer Art in Griechenland, wie Projektleiter und Ergotherapeut Andreas Georgiou erklärt:
"Die Sozialgenossenschaft hat das Ziel, Menschen mit psychosozialen Problemen sozial und beruflich zu integrieren. Im therapeutischen Programm der Sozialgenossenschaft gewinnen diese Menschen Selbstachtung und Selbstwertgefühl. Das ist für den Rehabilitationsprozess sehr wichtig."
In Lepida verpacken und etikettieren Angestellte den Honig der Kooperative, die inzwischen 13 Festangestellte hat. Sie werden dann an verschiedenen Orten der Insel verkauft.