Algerien: Oran "die Strahlende" mit dem Fahrrad erkunden

Algerien: Oran "die Strahlende" mit dem Fahrrad erkunden
Copyright euronews
Copyright euronews
Von Cinzia Rizzi
Diesen Artikel teilen
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Vom 25. Juni bis zum 6. Juli wird die algerische Stadt Oran die Hauptstadt des Mittelmeersports sein. Die 19. Ausgabe der Mittelmeerspiele finden dort statt und mit einer "Road to"-Serie bringt Euronews Sie an den Ort des Geschehens, damit Sie Oran, "die Strahlende" entdecken können.

WERBUNG

Vom 25. Juni bis zum 6. Juli wird die algerische Stadt Oran die Hauptstadt des Mittelmeersports sein. Die 19. Ausgabe der Mittelmeerspiele finden dort statt und mit einer "Road to"-Serie bringt Euronews Sie an den Ort des Geschehens, damit Sie Oran, "die Strahlende" entdecken können.

12 Tage voller Sport, Emotionen und Feierlichkeiten. Eine der 24 Sportarten ist der Radsport. 221 Cyclisten  werden zwischen dem 30. Juni und dem 2. Juli in der zweitgrößten algerischen Stadt an den Start gehen. Auf dem Programm stehen zwei Wettkämpfe: ein Einzelzeitfahren und ein Einzelstraßenrennen, sowohl für Frauen als auch für Männer.

Das Zeitfahren findet am 30. Juni statt: 18 km für die Frauen und 25 km für die Männer. Das Straßenrennen der Frauen wird über 80 Kilometer mit 469 Höhenmetern ausgetragen. Für die Männer: 147 Kilometer mit 926 Höhenmetern.

Eine abwechslungsreiche Strecke, die den Teilnehmer:innen sicherlich gefallen wird, denn, Kerim Gherabiou, Präsident des Radsportverbandes von Oran, erklärt uns: "Wir haben eine hügelige Strecke gewählt, es gibt Natur... wir werden Oran verlassen, um in eine andere Wilaya [algerische Verwaltungseinheit, Anm. d. Red.] zu kommen, sie heißt Aïn Témouchent, und wir werden nach Oran zurückkehren."

Medaillenhoffnung für einheimische Radfahrer:innen

Sie hat alle Chancen auf eine Medaille. Mit ihren erst 18 Jahren ist Nesrine Houili bereits Afrikameisterin 2022 in drei Kategorien: Elite-Zeitfahren, U23-Straßenrennen und U23-Zeitfahren.

Die junge Oranierin kennt die Strecke perfekt, sie hat hier in den letzten Monaten trainiert und hat gute Gründe, besonders motiviert zu sein: "Erstens ist es in Algerien, zweitens ist es in meiner Heimat, in Oran, hier. Und es ist in der Nähe meiner Familie und ich hoffe, dass ich ein gutes Ergebnis erzielen werde", sagt sie.

Nesrine hofft, dass diese Spiele die Jugendlichen inspirieren können, in Zukunft Fahrrad zu fahren. "Wir haben hier nicht viele Champions. Wir haben nicht viele Ideen für den Radsport, und ich hoffe, dass wir diese Idee für die Zukunft weitergeben können, angefangen mit diesen Spielen."

Zwei Juwelen, dort oben auf dem Berg

Die 147 Kilometer der offiziellen Strecke können wir nicht abfahren, aber wir wollen Sie zum höchsten Punkt Oran's bringen, von dem aus man die Stadt überblicken kann: dem Berg Murdjadjo (429 m über dem Meeresspiegel). Hier oben befindet sich die Kapelle Santa Cruz und das berühmte Fort gleichen Namens. Wie uns einige Einheimische sagen, ist das ein wirklich symbolträchtiger Ort.

"Santa Cruz ist ein touristischer Ort. Jeder, der nach Oran kommt, geht hinauf nach Santa Cruz. Und wenn man dort oben ist, hat man diesen Panoramablick...", sagt ein junger Mann.

"Santa Cruz ist ein charmantes Monument. Es ist der Inbegriff der Geschichte dieser Stadt. Die Stadt, die mehrere Zivilisationen erlebt hat, die Stadt, die ihr Altertum und ihre Authentizität offenbart", erzählt uns eine Frau.

Dort oben läßt sich die christliche Kapelle bewundern, in der eine Jungfrau über die Stadt wacht. Die Franzosen errichteten sie 1850, um der Mutter Gottes des Heils dafür zu danken, dass sie im Jahr zuvor einer schrecklichen Choleraepidemie ein Ende gesetzt hatte.

Aber dieser Ort ist viel mehr als nur eine Kapelle. "Diese Mischung hier an diesem Ort, dieses christliche Heiligtum, die spanische Festung und dann darüber eine Moschee, das ist es... Ich denke, es ist ein gutes Spiegelbild von Oran, in dem wir gerne zusammenleben", sagt Jean-Paul Vesco, Erzbischof von Algier und ehemaliger Bischof von Oran.

Oberhalb der Kapelle kann man das prächtige Fort von Santa Cruz bewundern. Es wurde in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts (zwischen 1577 und 1604) von den Spaniern erbaut. Zuvor hatten die Osmanen an dieser Stelle eine erste Festung errichtet. Doch nach ihrer Niederlage gegen die Spanier, die Oran rund 300 Jahre lang bis 1792 beherrschten, wurde das Fort Santa Cruz wieder aufgebaut.

Es ist ein wahres Schmuckstück, das trotz der langen Zeit besonders gut erhalten ist. "Diese Festung ist eine der bekanntesten in Algerien und sogar in der Welt, weil sie so viele Besucher hat", erklärt Mustapha Bensahla, Fremdenführer und Wächter des Forts Santa Cruz. "Es ist ein historisches Wahrzeichen für jedermann. Außerdem weiß jeder, dass Oran bald ein internationales Ereignis erleben wird, das für mich wirklich global ist: die Mittelmeerspiele." 

***

Diesen Artikel teilen

Zum selben Thema

19. Mittelmeerspiele in Oran: Den Sport im Herzen