Schwedens Straßen laden Elektrofahrzeuge während der Fahrt auf

SmartRoad Gotland
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Von Katharina Sturm
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Das Projekt SmartRoad auf der schwedischen Ferieninsel Gotland ist revolutionär. LKWs und Busse werden auf einer Strecke von 1,6 Kilometern kontaktlos mit Strom versorgt. Kupferspulen unter dem Asphalt und die Energieübertragungstechnologie durch Induktion ermöglichen das!

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Laut schwedischem Betreiber ist es die erste elektrische Straße der Welt, die Elektrofahrzeuge während der Fahrt aufladen kann. Auf der Ferieninsel Gotland, etwa 200 Kilometer südlich von Stockholm, wird ein Flughafenshuttlebus mit Hilfe der so genannten "SmartRoad" während des Fahrens mit Strom versorgt.

Die SmartRoad ist ein 1,6 Kilometer langes Projekt am Rande von Visby, der größten Stadt der Insel. Sie funktioniert mit einer dynamischen drahtlosen Energieübertragungstechnologie, die es ermöglicht, Strom kontaktlos von 1,5 Meter langen Kupferspulen unter dem Asphalt zu drei unter dem Bus installierten Rezeptoren zu leiten. Die Übertragung erfolgt über Induktion, eine Technologie, die unter anderem in Ladegeräten für elektrische Zahnbürsten und modernen Herdplatten eingesetzt wird. Und dabei wird keine Energie verschwendet.

Petra Carlenarson ist Projektmanagerin von SmartRoad und erklärt, wie die Energieübertragungstechnologie funktioniert. Es gibt unter dem Bus Rezeptoren und Kupfersuplen unter dem Asphalt, sagt sie. Die Straße identifiziert den Bus und beginnt, sobald man über die Spulen fährt, Energie durch die Luft auf den Bus zu übertragen, so Carlenarson. Die Technologie ist unsichtbar, sagt die Projektmanagerin, und die Ladeeinheiten sind unter der Erde. Das sei wichtig für die Wartung und Sicherheit, erklärt Carlenarson.

Die Technologie wurde von dem israelischen Unternehmen Electreon entwickelt und wird aktuell an Lastwagen und Bussen getestet. Nach Angaben des Unternehmens hat ein 40-Tonnen-Lkw bei Tests Geschwindigkeiten von bis zu 80 Stundenkilometern erreicht, während er von der elektrischen Fahrbahn eine durchschnittliche Ladung von 70 kW erhielt. Diese Technologie sollte irgendwann auch für private Elektrofahrzeuge zur Verfügung stehen. Ein PKW braucht im Vergleich zu dem Bus nur einen Rezeptoren an der Unterseite.

Vier verschiedene Unternehmen bieten der schwedischen Regierung ihre elektrische Straßentechnologie an, aber nur Electreon verwendet eine drahtlose Technologie. Die anderen verwenden leitfähige Technologien, die auf direktem Kontakt beruhen, so beispielsweise Stromabnehmer, wie sie auch bei Straßenbahnen verwendet werden.

Schwedens Regierung will bis 2030 insgesamt 2.000 Kilometer der Straßen elektrisieren.

In Italien, Israel und auch in Deutschland gibt es ähnliche Projekte

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