Ohne russische Profis, aber mit Williams-Comeback: Wimbledon beginnt

Serena Williams auf dem Trainingsplatz in Wimbledon am Samstag 25.06.22
Serena Williams auf dem Trainingsplatz in Wimbledon am Samstag 25.06.22 Copyright John Walton/PA Wire
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Von Andrew RobiniEuronews, dpa
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Die 40-jährige Serena Williams feiert nach einem Jahr Turnierpause ihr sportliches Comeback in Wimbledon. Russische und belarussische Profis sind in London nicht mit von der Partie. Größte Hoffnung aus deutscher Sicht ist Angelique Kerber aus Kiel.

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Prestige und Preisgeld sind bei kaum einem Tennisturnier höher: An diesem Montag wird in Wimbledon wieder auf geschlagen, allerdings nicht frei von Schatten des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Profis aus Russland und Belarus sind vom Veranstalter ausgesperrt worden.

Euronews interviewte einen intimen Kenner des Turniers: den britischen Ex-Profi Tim Henman der heute 48-jährige Brite beendete seine Karriere 2007 mit einem Davis-Cup-Spiel - in Wimbledon. Seine beste Platzierung in der ATP-Weltrangliste war Rang vier. Heute spielt er noch auf der ATP-Seniortour und leitet seine Stiftung "Tim Henman Foundation".

Henman: "Sieben Matches gewinnen"

Er sagte über das Rasenturnier: ''Ich würde sagen, dass Wimbledon das beste Tennisturnier der Welt ist. Ich bin vielleicht ein bisschen voreingenommen, aber besonders sind wirklich die Geschichte, die Tradition, die Rasenplätze und die überwiegend weiße Kleidung. Wenn man an die Anfänge des Turniers im Jahr 1877 zurückdenkt, hat es sicherlich eine Menge Geschichte und Traditionen, also freue ich mich darauf.''

Euronews-Sportredakteur Andy Robini: ''Sie haben hier vier Halbfinale erreicht. Was braucht man, um in diesem Turnier weit zu kommen, und wer sind Ihre Favoriten?''

Tim Henman: ''Nun, man muss gutes Tennis spielen. Sowohl bei den Herren als auch bei den Damen sind die Besten der Welt am Start. Wenn man weiterkommen will, muss man sein Spiel beherrschen, und ich glaube, Rasentennis hat sich im Laufe der Jahre verändert. Früher war es viel mehr von Aufschlag und Volley geprägt, aber jetzt sieht man viel mehr Action auf dem hinteren Teil des Platzes. Physisch, technisch und mental muss man bereit sein, und das Turnier geht über zwei Wochen, also muss man in der Lage sein, sieben Matches zu gewinnen.''

Turnier ohne den Weltranglistenersten

Andy Robini: "Ich weiß, dass Sie Teil eines Programms sind, das sich auf die Schaffung von Chancen für die junge Generation konzentriert. Erzählen Sie uns mehr über diese Initiative.''

Tim Henman: "Das World of Opportunity Program von HSBC versucht wirklich, Möglichkeiten in verschiedenen Bereichen zu schaffen.Wenn man sich Wimbledon als Ganzes anschaut, liegt der Schwerpunkt auf dem Tennisplatz und darauf, ein professioneller Tennisspieler zu sein, aber es gibt noch so viele andere Elemente, sei es die Arbeit in der Wimbledon-Stiftung, sei es die Arbeit als Mitglied des Bodenpersonals, sei es die Arbeit im Fernsehbereich, hinter oder vor einer Kamera. Ich denke, es geht wirklich darum, die jüngere Generation über all die verschiedenen Elemente aufzuklären, die zu einer Veranstaltung wie Wimbledon gehören.''

In der Männer-Konkurrenz ist in Abwesenheit des russischen Wltranglistenersten Daniil Medwedew der Serbe Novak Djokovic die Nummer eins unter Buchmachern - und der Setzliste. So schaut das Programm auf dem Centre Court am Montag aus. Als Dritter spielt Lokalmatador Andy Murray nach Publikumsliebling Emma Raducanu und Djokovic.

Bei den Damen wird mit Spannung auf das Comeback der 40-jährigen Serena Williams nach einem Jahr Turnierpause geblickt. Deutsche Hoffnungen beschränken sich durch die Verletzungspause von Alexander Zverev auf die Wimbledon-Gewinnerin von 2018, Angelique Kerber. Im Vorbereitungsturnier in Bad Homburg schied die Kielerin allerdings vereits im Viertelfinale aus. Vielleicht lag das auch an ihrer Doppelbelastung als Spielerin  und Turnierdirektorin.

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